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50 Helfer – Klinik in Bayern muss 23 Patienten verlegen
23 Patienten mussten in einer bayrischen Klinik verlegt werden. Mit Stand 18.11. sind dort keine ICU-Betten mehr frei. Die Lage ist dramatisch.
Nicht nur Österreich hat mit rasant steigenden Corona-Zahlen zu kämpfen. Ähnlich dramatische Szenen spielen sich auch bei Nachbar Deutschland ab. Viele Spitäler stehen vor dem Kollaps, einige haben keine Betten mehr frei – so etwa die Rottal-Inn-Kliniken.
Jene teilten auf Social Media mit, dass am Freitag "23 Patienten mithilfe von rund 50 teils auch ehrenamtlich tätigen Helfern und 19 Fahrzeugen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Nordbayerische Kliniken verlegt" werden mussten. Unter den Patienten befanden sich auch "vier Intensivpatienten. Der Einsatz habe dem Post zufolge am frühen Freitagnachmittag begonnen und habe etwa fünf Stunden gedauert.
Die Verlegung der Patienten sei erforderlich gewesen, da die Kliniken "an die Grenze der Versorgungsmöglichkeiten von Covid-19-Patienten stießen", wird der Einsatz in dem Statement begründet.
„Spitals-Ampel auf Rot
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Aktuell hat Rottal-Inn eine 7-Tage-Inzidenz von 1359. Die sogenannte Krankenhaus-Ampel steht in Bayern schon seit dem 9. November auf Rot. Das bedeutet, dass sich dort über 600 Corona-Patienten auf den Intensivstationen befinden. Insgesamt werden in dem Bundesland aktuell 865 Patienten aufgrund einer Corona-Infektion auf der Intensivstation behandelt.
Stand 18.11. hat Rottal-Inn laut Daten des DIVI-Intensivregisters keine Intensivbetten-Kapazität mehr. Von den 16 Intensivbetten im Landkreis sind alle belegt – bei zehn der Fälle handelt es sich um Corona-Patienten.
„"Schwierigere Situation als in anderen Wellen"“
► Wie dramatisch die Lage ist, schilderte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag gegenüber der "Bild": "Wenn zehn die Apokalypse ist, sind wir bei neun. Denn wir merken, wie die Krankenhäuser volllaufen. Das ist zum Teil eine schwierigere Situation, als wir in den anderen Wellen hatten."
Zu der dramatischen Lage würde auch die Tatsache beitragen, dass derzeit deutlich weniger Pflegekräfte im Einsatz sind, da sehr viele gekündigt hätten – unter anderem auch aus Ärger und Wut über die Gesamtsituation.