"Untergangs-Liste"

50 berühmte Weltkulturstätten vom Klimawandel bedroht

Von den Schweizer Alpen bis zu den Everglades in Florida und dem Opernhaus in Sydney – 50 einzigartige UNESCO-Stätten könnten bis 2050 verschwinden.

Bernd Watzka
50 berühmte Weltkulturstätten vom Klimawandel bedroht
Das weltberühmte Opernhaus von Sydney (Australien) ist von Meeresfluten und Stürmen bedroht.
REUTERS

Das auf die Analyse von Klimarisikodaten spezialisierte britische Institut Climate X modellierte die Auswirkungen der Klimakrise auf 500 Weltkulturerbe-Stätten der UNESCO (insgesamt gibt es rund 1.200 Stätten, Anm.) und ermittelte jene 50 Länder, die bis 2050 am stärksten gefährdet sind – wenn die Treibhausgas-Emissionen nicht drastisch gesenkt werden.

Überschwemmungen als größte Gefahr

Überschwemmungen, Küstenerosionen, Erdrutsche, extreme Hitze und Wirbelstürme sind laut der neuen Studie die größten klimabedingten Gefahren, denen bedeutende Kulturerbestätten auf der ganzen Welt ausgesetzt sind.

Schweden und Frankreich besonders betroffen

In Europa ist das historische schwedische Eisenwerk Engelsberg der durch den Klimawandel am stärksten gefährdete Standort und steht aufgrund der Gefahr von Überschwemmungen auf Platz vier der berüchtigten Top-50-Liste.

Dicht dahinter folgt die Grotte Chauvet-Pont d'Arc im französischen Ardèche , die weltweit den sechsten Platz belegt. Die von Überschwemmungen und Erdrutschen bedrohte, reich verzierte Höhle enthält die ältesten figürlichen Zeichnungen der Welt (Alter: 32.000 Jahre).

Jungfrau-Region durch Flusshochwasser gefährdet

Während Österreich nicht auf der "Untergangs-Liste" vertreten ist, landete die Region Jungfrau-Aletsch in den Schweizer Alpen auf Platz 11. Die einzigartige Gegend beherbergt den größten Gletscher Europas und ist durch Flusshochwasser gefährdet.

Bedrohte Stätten in Deutschland und Frankreich

Ähnlichen Gefahren ausgesetzt ist der Industriekomplex Zollverein im deutschen Essen (12. Platz), während das Industriedenkmal Rjukan-Notodden (13. Platz) in Norwegen durch Überschwemmungen gefährdet ist.

Auch die uralte Zisterzienserabtei Fontenay in Frankreich (17. Platz) könnte durch Überschwemmungen zerstört werden, wenn die Treibhausgasemissionen nicht reduziert werden. Das bulgarische Vogel-Naturschutzgebiet Srebarna (20. Platz) und das artenreiche Donaudelta in Rumänien (27. Platz) sind ebenfalls bedroht.

Die hübsche norwegische Hafenstadt Bergen liegt auf Platz 31, der spanische Doñana-Nationalpark  auf Platz 33 – beide Orte sind damit unter den Top 50 der Nationalparks, die existenziellen Bedrohungen wie Dürre, Überschwemmungen und Erosion ausgesetzt sind.

USA: Everglades besonders gefährdet

In den USA ist der Everglades-Nationalpark in Florida der am stärksten gefährdete Ort. Er ist gleich mehreren Klimagefahren ausgesetzt – darunter Überschwemmungen an der Küste, tropische Wirbelstürme, extreme Hitze, Dürre und Sturmfluten.

Auch der Olympic-Nationalpark an der Nordwestküste der USA zählt aufgrund der Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen zu den 50 am stärksten gefährdeten Orten. Standorte in Indonesien, China, Australien, Japan und Indien dominieren den Rest der "Untergangs-Liste". Weltweit auf Platz 1 liegt die Kulturlandschaft der Touristeninsel Bali.

Dem Schutz unseres Planeten müssen wir höchste Priorität einräumen.
Lukky Ahmed
CEO von Climate X.

Erkenntnisse der Studie seien "Warnung"

"Unsere Erkenntnisse sind eine eindringliche Warnung an Regierungen, Denkmalschützer und die Weltgemeinschaft. Sie müssen dem Schutz unseres Planeten höchste Priorität einräumen, unsere Monumente bewahren – und das Leben heute und in Zukunft schützen", sagte Lukky Ahmed, CEO und Mitbegründer von Climate X.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Bericht des britischen Instituts Climate X zeigt, dass 50 UNESCO-Weltkulturerbestätten bis 2050 durch den Klimawandel bedroht sind
    • Unter den gefährdeten Stätten befinden sich die Schweizer Alpen, die Everglades in Florida und das Opernhaus in Sydney
    • Überschwemmungen, Küstenerosion und extreme Wetterereignisse stellen die größten Gefahren dar, wobei China, Indien und die USA besonders betroffen sind
    bw
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