Aufschlussreiche Grafiken, spannende Zukunftsszenarien: Luisa Neubauers "Klima-Atlas" (Rowohlt Verlag) stellt die Frage, wie die Welt aussehen könnte, "wenn wir all das Geld, das in Greenwashing gesteckt wird, in echten Klimaschutz investieren".
Luisa Neubauer wurde durch ihr Engagement bei der Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" in Deutschland bekannt – auch über die Grenzen des Landes hinaus.
In "80 Karten für die Welt von morgen" illustrieren Neubauer und zwei Koautoren den "gesellschaftlichen und technologischen Wandel" und zeigen die Dimensionen der Klimakrise – von der verfrühten Kirschblüte in Japan bis zum Rückgang der Anbaufläche für Kaffee.
"Durch das ganze Buch und durch jede Karte zieht sich die Aufforderung, die eigene Vorstellungskraft auszuweiten", sagt Neubauer zum ORF.
Es geht in dem Buch um harte Fakten ebenso wie um eine "Geografie der Gedanken und Gefühle". Anschaulich zeigt Neubauer, wer sich von der Klimakrise bedroht fühlt – und wer in Wirklichkeit bedroht ist.
Es geht um Utopien, die zuerst verteufelt und später doch umgesetzt wurden und um mögliche künftige Statussymbole von Menschen. Die Autoren wollen dabei einen "optimistischen Blick in die Zukunft" werfen und zeigen, wie eine faire, klimaneutrale Welt aussehen könnte.
Der "Klima-Atlas" ist das vierte Buch der deutschen Klimaaktivistin. Mit 28 Jahren ist Neubauer bereits ein "alter Hase" in dem Geschäft: 2018 lernte sie Greta Thunberg auf dem damaligen Weltklimagipfel in Polen kennen und beschloss, die Klimabewegung "Fridays for Future" nach Deutschland zu holen.
„Das mag schockieren, aber ich habe auch eine wahnsinnig lustige Zeit dabei.“Luisa Neubauerüber ihre bisherige Zeit als Klima-Aktivistin
Als die Klimaproteste auf einen Höhepunkt zusteuerten, entschied sich die studierte Geografin gegen einen Masterplatz in Oxford – und für den Aktivismus. "Das mag schockieren, aber ich habe auch eine wahnsinnig lustige Zeit dabei", sagt Neubauer über ihre aktivistische Laufbahn.
"Es ist alles hart und anstrengend, natürlich. Aber ich glaube, wenn ich nicht auch Spaß und Neugier und schöne Momente hätte in dem, was ich mache, dann wäre es sehr schwer als Aktivistin, andere Menschen zu überzeugen", so die Klima-Aktivistin.