Oberösterreich

Falsche Insta-Liebe, Frau überweist "Arzt" 50.000 Euro

Eine 46-Jährige aus Marchtrenk fiel im Internet auf einen Liebesbetrüger rein, überwies ihm insgesamt knapp 50.000 Euro. 

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Gerald Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA OÖ.
Gerald Sakoparnig ist Leiter der Abteilung Betrug beim LKA OÖ.
fotokerschi.at

Als James Gold, einem Militärarzt bei der deutschen Bundeswehr, sollen Betrüger den Kontakt zu einer 46-Jährige aus Marchtrenk (Bez. Wels-Land) gesucht haben. Von Februar bis Juli dieses Jahres wurden erst über Instagram, später dann über den Google Messengerdienst Hangouts, beinahe täglich Nachrichten ausgetauscht.

Ganz langsam baute der falsche Arzt Vertrauen auf, gaukelte ihr schließlich die große Liebe vor und versprach ihr schließlich zum österreichischen Bundesheer zu wechseln. Dafür brauche er aber Geld, zum Beispiel um neue Dokumente beantragen zu können und für Flugkosten. Darüber hinaus benötige er auch Geld um sich von der deutschen Bundeswehr freikaufen zu können, erklärte er der 46-Jährigen.

Bei einer weiteren Forderung von  65.000 Euro war Schluss

"Die Betrüger haben sich Zeit gelassen, sind ganz vorsichtig vorgegangen und haben zu Beginn nur kleinere Beträge gefordert. Zum Schluss hin sind sie mutiger geworden, wollten erst 10.000 später 30.000 Euro. Das Geld ist auch geflossen. Als die knapp 50.000 Euro auf die Konten eingegangen sind haben sie nochmal alles riskiert und wollten 65.000 Euro", schildert LKA-Chefermittler Gerald Sakoparnig gegenüber "Heute".

Nachdem die Frau, die sich das Geld selbst von Freunden borgen musste, den Zahlungen nicht mehr nachkam, begann ihr der angebliche Arzt mit der Militärpolizei zu drohen und sie einzuschüchtern. Daraufhin erstattete die Frau Anzeige. 

Vier Verdächtige als Betrügerbande ausgeforscht

Laut Ermittlungen der Polizei konnten als Verdächtige zwei deutsche Staatsbürgerinnen im Alter von 38 und 49 Jahren, ein 66-jähriger Deutscher sowie eine in Italien aufhältige Frau ausgeforscht werden. Alle vier wurden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. 

Für den LKA-Betrugsermittler ist der Fall durchaus ungewöhnlich. "Im Schnitt sind die weiblichen Betrugsopfer zwischen 55 und 60 Jahre alt. Mit 46 ist die Frau ein altersbedingter Ausreißer", sagt Sakoparnig. Er beobachtet gerade kurz vor Weihnachten, dass immer mehr Menschen Zuwendung im Internet suchen und offenbar werden die Opfer dabei immer jünger. 

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