Bim-Nutzerin ärgert sich

43er-Sperre: "Brauche jetzt halbe Stunde länger"

Seit der Streckensperre der Straßenbahnlinie 43 braucht eine Hernalserin (46) jetzt eine halbe Stunde länger in die Arbeit. Sie ist sauer.

Wien Heute
43er-Sperre: "Brauche jetzt halbe Stunde länger"
Julia M. aus Hernals ärgert sich maßlos über die Sperre der Straßenbahnlinie 43.
Helmut Graf, Grüne Wien

Wer dieser Tage aus Hernals in die City möchte, gelangt aufgrund der aktuellen Bim-Sperre nur auf Umwegen dorthin. Die Hernalserin Julia M. (Name von Redaktion geändert) meint sogar, schneller zu Fuß zu sein. Dabei bezieht sich die verärgerte Bim-Nutzerin speziell auf das schleppende Ersatzverkehrs-Angebot der Wiener Linien.

Bereits seit April ist die Straßenbahnlinie 43 bis zur Alserstraße kurz geführt. "Heute " berichtete in diesem Zusammenhang bereits über eine einmonatige Verzögerung dieser Sperre bis Ende September. Nichtsdestoweniger braucht Julia M. seit April bis zu einer halben Stunde länger in die Arbeit als noch vor der Sperre.

Mittlerweile gehe ich die 5 km schneller zu Fuß
Julia Maier (46)
Verärgerte Bim-Fahrerin

Das liegt auch daran, dass die Ausweichrouten der Hernalserin völlig überlaufen sind. Alle Linien auf ihrer Ersatzstrecke – Straßenbahnlinie 2 sowie U6 – fahren in Frequenzen, die ihrer Erfahrung nach immens viel Wartezeit bedeuten. "Nach 19 Uhr ist es so absurd schlecht abgestimmt und die Störungen sind so häufig, dass ich mittlerweile die 5 km schneller zu Fuß gehe.", so die verärgerte 46-Jährige. Erstmals seit über 20 Jahren überlegt sich die Wienerin, wegen der Öffi-Umwege ein Auto zu kaufen.

Wiener Linien verweisen auf Gasgebrechen und Starkregen

Vor dem Hintergrund einer Kritik seitens der Wiener Grünen zu den Bim-Sperren der Linien 43 und 44 fragte Heute bereits am Montag bei den Wiener Linien nach. Damals vertrat man dort den Standpunkt, dass Öffi-Ersatz-Angebote bekannt seien und funktionieren. Die Verzögerung sei aufgrund von Starkregen und Gasgebrechen zustandegekommen.

Kritik jetzt auch von ÖVP und FPÖ

"Es kann nicht sein, dass sich die Wiener Linien auf solche Ausreden verlassen", kommentiert der Wiener Landtagsabgeordnete Toni Mahdalik (FPÖ) die Stellungnahme der Wiener Linien. Indes ist Mahdalik davon überzeugt, dass ein vernünftiges Verkehrsmanagement solche Verzögerungen von Anfang an hätte verhindern werden können.

Gemeinderat Manfred Juraczka (ÖVP) zieht allerdings Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) in die Verantwort und nicht etwa den Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ):  "Es ist klar, dass bei Baustellen immer etwas Unvorhersehbares passieren kann, aber es ist genauso klar, dass es im Aufgabenbereich von Verkehrsstadträtin Ulli Sima liegt, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten."

Wiener Grüne wollen Ersatzbusse für 43er und 44er

Die Wiener Grünen hingegen fordern von Stadtrat Hanke eine Entschädigung für Jahreskartenbesitzer ein. Außerdem schlagen sie Ersatzbusse vor. "Wir fordern, dass schnellstmöglich geprüft wird, ob ein Ersatz mit einer Buslinie - etwa in parallelführenden Straßen - möglich ist“, so die Parteivorsitzende der Wiener Grünen Judith Pühringer.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Bim-Fahrerin Julia Meier ist verärgert über die Streckensperrung der Straßenbahnlinie 43, die ihre Arbeitsweg um eine halbe Stunde verlängert
    • Die Ersatzverkehrsangebote der Wiener Linien sind unzureichend, was dazu führt, dass sie sogar erwägt, ein Auto zu kaufen
    • Die Kritik an den Verzögerungen der Bim-Sperre kommt nicht nur von den Grünen, sondern auch von FPÖ und ÖVP
    red
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