Österreich
43.000 statt 500€ – "Bares für Rares"-Flop bringt Rekor
Für 550 Euro verkaufte ein Niederösterreicher in der Trödelshow "Bares für Rares" ein Gemälde, das später im Dorotheum rund 43.000 Euro einbrachte.
Ein Fundstück vom Dachboden entpuppt sich als kostbarer Schatz und im Händlerraum reißen sich alle um das seltene Stück. Von diesem Szenario träumen sicher die meisten, die ihren Weg zur ServusTV-Show "Bares für Rares" (immer sonntags, ab 20:15 Uhr) finden. Gelegentlich trifft diese Idealvorstellung auch tatsächlich zu, doch manchmal läuft alles ganz anders. Wie bei einem Gemeindebediensteten aus Niederösterreich.
Dieser ließ in der letzten Folge ein Gemälde aus Familienbesitz begutachten. Das Öl-Bild zeigte "Wilde Kaninchen im Grase" vom Dresdner Künstler Ferdinand von Rayski (1806–1890). Experte Prof. Erich Tromayer bestätigte zwar, dass es tatsächlich über 130 Jahre alt sei, bemängelte jedoch den schlechten Zustand des Bildes. Nur "500 bis 600 Euro" (statt der erhofften 1.000 Euro) könne er sich als Wert für die Antiquität vorstellen, so der ehemals allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige und Kunsthändler.
So war es für den Gemeindebediensteten dann auch "voll in Ordnung", als der Oberösterreicher Markus Kral, einer der ServusTV-Händler, für das Bild schließlich 550 Euro bar hinblätterte. So weit, so gut.
Was die ServusTV-Zuschauer jedoch nicht mitbekamen: Etwa zwei Wochen nach der Aufzeichnung der Sendung im Frühsommer 2022, hat Kral das (unrestaurierte) Gemälde für 2.000 Euro einem Kollegen verkauft.
Dieser gab die Antiquität im Wiener Dorotheum zur Auktion frei, wo es am 12. Dezember 2022 für stolze 43.520 Euro versteigert wurde – der höchste je für ein Rayski-Werk erzielte Preis, der noch dazu fast 80 Mal höher (!) lag als die Schätzung des Servus TV-Experten!
Ein Preis, der dem Gemeindebediensteten aus Niederösterreich sicherlich besser gefallen hätte. "Einfach Pech", gibt sich der Pechvogel im Telefonat mit dem "Standard" überraschend gelassen. Wer die "Wilden Kaninchen im Grase" schlussendlich nun ersteigert hat, ist nicht bekannt. Der Käufer soll dem Vernehmen nach aus Österreich kommen.