ÖGB-Chef Katzian

41h-Woche – "da haben wir eh eine Gaudi damit"

Die jüngsten Forderungen der Wirtschaft seien eine gute Werbeaktion, stichelt Gewerkschafts-Boss Wolfgang Katzian.

Newsdesk Heute
41h-Woche – "da haben wir eh eine Gaudi damit"
Wolfgang Katzian, Chef des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, sieht die Forderungen der Wirtschaft gelassen.
Helmut Graf

Die Industrie zeichnet dieser Tage ein düsteres Bild von Österreich. Die Nachfrage nach Personal kann schon lange nicht mehr gestillt werden und steigt nun zusätzlich, gleichzeitig werden hohe Lohnkosten bemängelt. Prognosen zufolge wird die österreichische Wirtschaft heuer nicht wachsen; in den nächsten Jahren ist laut Fiskalrat strenges Sparen angesagt.

"Natürlich haben wir Herausforderungen", gesteht auch ÖGB-Chef Wolfgang Katzian ein. Er sieht aber noch ein weiteres Problem: "Wenn jeden zweiten Tag irgendjemand auftritt und sagt, der Wirtschaftsstandort ist abgesandelt, es ist alles so schlecht, dann braucht man sich nicht wundern, wenn A die Stimmung schlecht ist und B, wenn das selbst negative Auswirkungen auf den Standort hat."

Gaudi

Katzian will sich zusammensetzen, gemeinsam nach Lösungen suchen und nicht mit Vorwürfen agieren und sich Dinge ausrichten. "I find des eh super", sagt er in Richtung Arbeitgebervertreter, "das ist eine Werbeaktion für den ÖGB". Bekanntlich wurden seitens der Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung zuletzt etwa eine 41-Stunden-Woche und ein Lohn-Stopp ab dem ersten Krankenstandstag gefordert. "Da haben wir eh eine Gaudi damit. Nur das hilft dem Wirtschaftsstandort genau gar nicht."

Ein Mitgrund für die aktuellen Herausforderungen seien die neuen EU-Fiskalregeln, gegen die auch als europäischer Gewerkschaftsbund kampagnisiert wurde. Die Sorge: In vielen Ländern drohen dadurch Einsparungen beim Sozialstaat. Stattdessen will Katzian gewisse Investitionen – etwa in Sachen Energie und Infrastruktur auf die Klimakrise bezogen – bei der Schuldenberechnung herausnehmen.

Es geht ums Gewinnen

Einzelmaßnahmen wie die Erhöhung der Mineralölsteuer will er nicht kommentieren, es brauche für die Staatsfinanzen ein Gesamtpaket. Zu sagen, die Löhne sind zu hoch und die Arbeitnehmer sollen das bezahlen, "das wird nicht funktionieren".

Abschließend zu seiner Partei, der SPÖ: Mit dem "aufgefrischten" Migrationspapier zeigt er sich "absolut zufrieden". Das Vorstandsmitglied ist sehr zuversichtlich, was die Nationalratswahl betrifft. Auch Platz 1 sei möglich. "Wenn i ned gwinnan wü, geh i ned hi."

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