Wien
4 statt 18€ – Mjam-Menü wird durch App zum Schnäppchen
Auf der Lebensmittel-App "Too Good To Go" gibt es ganze Mahlzeiten zum Spottpreis. Für 4 Euro konnte ein großes Menü vor der Mülltonne bewahrt werden.
"Heute" testete letzten Monat ein schmackiges 5-Euro-Menü aus einer Spar-Filiale und sorgte für große Verwunderung. Wer denkt, es geht nicht billiger, der irrt: Im Überraschungssackerl aus dem neuen Mjam-Supermarkt befinden sich Lebensmittel im Wert von 18 Euro – zum Preis von 3,99 Euro. Statt übriggebliebene Lebensmittel wie bisher zu kübeln, können Betriebe Essenspakete schnüren und über die App “Too Good To Go” zur Abholung freigeben. Was drinnen ist, ist allerdings eine Überraschung. Ein genauer Blick auf die Verpackungen zeigt, dass die geretteten Lebensmittel die Mindesthaltbarkeit noch gar nicht erreicht haben.
Was tun, wenn das Datum überschritten wird? Keine Panik, denn das sogenannte Mindesthaltbarkeitsdatum zeigt lediglich an, bis wann ein Produkt seine Eigenschaften, wie z.B. die Konsistenz behält. Es handelt sich beim kleingedruckten Datum keineswegs um ein Ablaufdatum, wie es im Volksmund fälschlich genannt wird.
Das alles steckt im 4-Euro-Überraschungssackerl:
10% der Lebensmittelverschwendung in der EU passieren wegen Missverständnissen rund um das Mindesthaltbarkeitsdatum. Sobald es überschritten ist, dürfen Waren laut der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung nicht mehr verkauft werden, selbst wenn sie völlig in Ordnung sind. Zusammen mit der Überproduktion bedeutet das, dass in Österreich jedes vierte Lebensmittel nicht im Mund, sondern im Müll landet.
Knusprig und frisch
Obwohl man sich nicht aussuchen kann, was im Fress-Paket enthalten ist, erfreut sich das Angebot großer Beliebtheit. Auch im "Heute"-Test überzeugten die Lebensmittel auf ganzer Linie. Das Asia-Gericht "Bami Goreng" hat nichts an Frische eingebüßt und auch das Krustenbrot war innen weich und außen knusprig. Das Motto "Rette Essen, hilf unserem Planeten" sorgt dafür, dass sich auch Geldbörserl und Gaumen freuen.