Welt
4.700 Kilometer in die falsche Richtung geflogen
Eine Französin bestieg einen United-Airlines-Flug Richtung Paris – zumindest glaubte sie das. Angekommen ist sie ganz woanders.
United Airlines hat sich bei einer Passagierin entschuldigt, die ihr Reiseziel mit rund 20 Stunden Verspätung erreichte: Die Französin Lucie Bahetoukilae war am Flughafen Newark in New Jersey in eine Maschine gestiegen, um nach Paris zu fliegen. Stattdessen flog sie 4.700 Kilometer in die entgegengesetzte Richtung – nach San Francisco.
Kurz vor Abflug am 24. April hatte die Fluggesellschaft das Gate für den Flug nach Paris gewechselt. Bahetoukilae spricht nur Französisch und bekam davon nichts mit. Nichtsahnend präsentierte sie am Gate ihre Boardingkarte und stieg ein. Weil ihr Sitzplatz besetzt war, suchte die Flugbegleiterin einen neuen Platz für sie. Niemand fiel auf, dass Bahetoukilae im falschen Flugzeug war.
Ein Skandal nach dem anderen
In San Francisco angekommen, musste die Französin elf Stunden warten, bis United sie auf einen Direktflug nach Paris umbuchen konnte. "Hätte die Fluggesellschaft die Ansage zum Gate-Wechsel auf Französisch gemacht anstatt nur auf Englisch, wäre das alles nicht passiert", sagt die Nichte der Passagierin zu ABC 7. Ihre Tante habe auch kein Mail bekommen, in dem ihr die Änderung mitgeteilt wurde.
"Es tut uns leid, dass Frau Bahetoukilae diese unangenehme Erfahrung machen musste", schrieb United in einer Mitteilung. Man habe sofort agiert und sichergestellt, dass sie auf den nächsten Flug nach Paris komme. Die Kosten des Flugtickets habe man der Frau natürlich zurückerstattet.
United Airlines ist in letzter Zeit in Skandale verwickelt: Besonders der Fall eines Passagier der gewaltsam aus der Kabine gezerrt wurde, weil das Flugzeug überbucht war, machte die Fluglinie weltweit berüchtigt. Videos von dem Vorfall zeigten, wie Sicherheitsleute den Mann über den Boden des Kabinengangs zogen. Seinem Anwalt zufolge brach er sich die Nase, verlor zwei Zähne und erlitt eine Gehirnerschütterung. (kle)