Politik

3G im Job? "Ist nicht richtig, Arbeit muss frei sein" 

Ab 1. November gilt in Österreich die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz. "Heute" hat bei den Wienern nachgefragt, was sie von der scharfen Maßnahme halten.

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<em>"Heute"</em> fragte Berufstätige in der Wiener City zur 3G-Regel am Arbeitsplatz.
"Heute" fragte Berufstätige in der Wiener City zur 3G-Regel am Arbeitsplatz.
Alexandra Diry

Am Mittwoch verkündete Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein den knallharten 3G-Hammer. All jene, die in ihrem Arbeitsalltag mit anderen Menschen in Kontakt kommen, z.B. im Büro oder in der Kantine – brauchen künftig einen gültigen Impf-, Genesungs- oder Testnachweis. Ausgenommen sind etwa LKW-Fahrer oder Waldarbeiter, die ihren Dienst solo versehen. Arbeitnehmer, die sich nicht daran halten, können sogar gekündigt werden. Dem Arbeitgeber drohen bei gravierenden Verstößen Strafen von bis zu 3.600 Euro. Der Sünder selbst muss gemäß des Bußgeldkatalogs 500 Euro blechen.

Erst einmal durchatmen, denn bis einschließlich 14. November gilt noch eine Übergangsfrist: Wer in dieser Zeit in der Arbeitsstätte keinen 3G-Nachweis hat, muss durchgehend eine FFP2-Maske tragen. "Heute" hörte sich bei Berufstätigen in der Wiener City um, was sie von der 3G-Pflicht am Arbeitsplatz halten. Besonders bei den Fragen, ob dadurch der Impfturbo gezündet wird und bei Nichteinhaltung eine Kündigung gerechtfertigt ist, gingen die Wogen hoch.

Bei der "Heute"-Straßenbefragung fanden die Wiener klare Worte:

3G-Pflicht am Arbeitsplatz spaltet die Wiener

Julia (21) kritisiert die neue Maßnahme: "Ich finde das nicht richtig. Menschen, die arbeiten gehen müssen, sollten die Freiheit haben, eigenverantwortlich Selbsttests zu machen."

Klaudia (56) begrüßt die 3G-Regel im Job: "Ich finde das gut, manche Menschen müssen zum Impfen animiert werden. Dass die Intensivbetten mit Corona-Patienten voll sind und deswegen Operationen aufgeschoben werden, wäre für mich Argument genug, auch an andere zu denken und nicht immer nur an das eigene Wohl."

Auch Felix (23) ist ein Befürworter: "Leute, die bislang skeptisch waren, werden sich durch die Regel vielleicht überlegen, sich doch impfen zu lassen." Für ihn ist die Impfung "ein Akt der Solidarität". "Denn Betriebsschließungen gehen auf Kosten der Steuerzahler", betont er im "Heute"-Talk.

Besonders hitzig wurde es beim Punkt, dass bei der Missachtung der 3G-Pflicht eine Kündigung legitim ist. Während Felix argumentiert, dass dies das Recht des Arbeitgebers sei, sich vor hohen Strafen zu schützen, geht die ultimative Konsequenz anderen zu weit. "Wenn es wirklich um Existenzen geht, ist dieser Eingriff zu hart", macht Klaudia unmissverständlich klar.