380.000 Euro Gehalt für ORF-General "zu wenig"

"Als öffentlich-rechtlicher Sender ist der ORF zur Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit verpflichtet." So begründete ORF-Generaldirektor Roland Weißmann den für viele Österreicher ärgerlichen Zustand, dass trotz neuer ORF-Gebühr die ÖFB-Spiele bei der EM nur im Privat-TV zu sehen waren. Die Rechte seien einfach zu teuer.

Trotz der selbst verschriebenen Sparsamkeit klafft am Küniglberg ein Finanzloch von satten 33 Millionen Euro. Immerhin könnten diese aus einem erst vor kurzem enthüllten Sperrkonto gedeckt werden, das von der KommAustria verwaltet wird und üppige 40 Millionen Euro beinhalten soll.

Weißmann findet Gehalt "zu wenig"

Als üppig kritisiert werden immer wieder auch die Spitzengehälter der alteingesessenen ORF-Stars. Bis zu 450.000 Euro verdienen einzelne Angestellte brutto pro Jahr. Zu den Top-Verdienern gehört naturgemäß auch Generaldirektor Roland Weißmann.

"Wie viel verdienen Sie pro Jahr", wollte unlängst der Tiktok-Kanal "wien.stabil" vom Rundfunkmanager wissen. "Das ist bekannt; 380.000 Euro", antwortete Weißmann. Nachsatz: "Zu wenig, ehrlicherweise."

Eine mutmaßlich lustig gemeinte Bemerkung, die in den Kommentaren für breite Empörung sorgt. "Grenzt an Verhöhnung" gehört noch zu den netteren Kommentaren.

Halbe Wahrheit

Und dabei sind besagte 380.000 Euro auch nur die halbe Wahrheit. Denn dabei handelt es sich nur um das Basisgehalt. Weitere rund 45.000 Euro – also mehr als das Medianeinkommen eines Angestellten – fließen als Bonifikation, macht insgesamt 425.500 Euro pro Jahr.