Wien
Frau wollte Rolex-Luxusuhren in Schwechat schmuggeln
Mit 38 gebrauchten Luxusuhren im Koffer wollte eine niederländische Geschäftsfrau von Wien nach Düsseldorf fliegen. Der Zoll beschlagnahmte die Ware.
Die Frau hatte die wertvollen Uhren der Marke "Rolex" einem japanischen Händler in einem Hotel in Wien abgekauft. Als die Geschäftsfrau mit der Luxusware zurück nach Düsseldorf fliegen wollte, wurde sie vor dem Abflug vom Zoll kontrolliert. Ersten Ermittlungsergebnissen zu Folge hatte sie per Überweisungen auf ein japanisches Konto insgesamt 296.800 Euro für die Second Hand-Uhren bezahlt.
Die Geschäftsfrau konnte den aufmerksamen Zöllnern zwar Rechnungen, die einen japanischen Briefkopf hatten, vorlegen, jedoch keine Zollanmeldungen. Für die Einfuhr aus Drittstaaten in die Europäische Union wäre eine Zolldeklaration nötig. "Damit und durch ihre Angaben bei der Befragung ist sie nicht des Schmuggels, sehr wohl aber der Abgabenhehlerei verdächtig", heißt es seitens des Finanzministeriums. Der Abgabenhehlerei macht sich schuldig, wer vorsätzlich Waren, denen ein Schmuggel oder eine sonstige Umgehung zu Grunde liegen, kauft und weiter damit handelt. Die Frau gab an, den Japaner bereits in der Vergangenheit in verschiedenen europäischen Städten zu derartigen Geschäftsabwicklungen getroffen zu haben.
Frau droht hohe Geldstrafe
In diesem Fall könnte die Abgabenhehlerei mit einer Geldstrafe von bis zu 118.792,96 Euro geahndet werden. Dazu wurde ein Finanzstrafverfahren eingeleitet. Die 38 Uhren wurden vom Zoll beschlagnahmt. Sollten die Uhren im Zuge eines Schuldspruches als verfallen erklärt werden, gehen sie in Staatseigentum über und werden in Folge veräußert. Die Ermittlungen laufen.
Finanzminister bedankt sich bei Zöllner
Es ist der zweite spektakuläre Aufgriff der Zöllner in Schwechat in kürzester Zeit: Erst Ende Mai konnte der Schmuggel eines Briten von 11 Luxusuhren im Gesamtwert von 155.000 Euro vereitelt werden ("Heute" berichtete). "Wieder haben die Zöllnerinnen und Zöllner am Flughafen Wien ihre Erfahrung und Professionalität unter Beweis gestellt. Mit Ihrem Einsatz sorgen sie täglich für Fairness im Sinne unserer redlichen Unternehmerinnen und Unternehmer", bedankte sich Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP).