Miet-Hammer in Wien
35 m² um 1.200 Euro – Wohnen in Wien wird unbezahlbar!
Wohnraum wird in Wien immer teurer. Die Mieten sind im letzten Jahr erneut gestiegen – und zwei Inserate verdeutlichen, wie dramatisch die Lage ist.
Der Wiener Mietmarkt bleibt angespannt: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Mietpreise laut einer aktuellen ImmoScout24-Datenanalyse um durchschnittlich 11 Prozent gestiegen. Besonders betroffen sind kleinere Wohnungen – jene, die für viele Wohnungssuchende die einzige leistbare Option darstellen sollten. Doch statt Erleichterung gibt es nur neue Hiobsbotschaften.
Mit Quadratmeterpreisen von 19,2 Euro erreicht Wien im österreichweiten Vergleich den zweithöchsten Wert hinter Tirol. Für eine durchschnittliche 70 Quadratmeter große Wohnung müssen Mieterinnen und Mieter in der Bundeshauptstadt mittlerweile 1.343 Euro zahlen – ein Betrag, der für viele Haushalte bereits eine enorme finanzielle Belastung darstellt.
Enorme Nachfrage treibt Preis an
In Bezirken wie Favoriten, Ottakring und Floridsdorf verschärft sich die Lage weiter. Hier stieg die Nachfrage um bis zu 73 Prozent. Der ohnehin knappe Wohnraum wird dadurch noch begehrter – und die Preise steigen weiter.
Besonders deutlich wird die Entwicklung bei einem Blick auf aktuelle Wohnungsinserate. Im 12. Bezirk Meidling wird etwa eine Neubauwohnung mit 45 Quadratmetern angeboten. Zwei Zimmer, ein Balkon und ein Garagenplatz klingen zunächst attraktiv. Doch der monatliche Mietpreis von 1.200 Euro zeigt, wie weit die Realität vom leistbaren Wohnen entfernt ist.
Auch kleine Wohnungen nicht mehr günstig
Ein weiteres Beispiel aus dem 16. Bezirk Ottakring verdeutlicht, dass auch kleinere Wohnungen keine Erleichterung mehr bieten. Hier wird eine möblierte Ein-Zimmer-Wohnung mit nur 35 Quadratmetern ebenfalls für 1.200 Euro vermietet. Wohnungen, die früher für junge Menschen, Studierende oder Singles erschwinglich waren, werden zunehmend zur finanziellen Herausforderung.
"Die Mietpreisentwicklung in Wien ist ein Spiegel der hohen Nachfrage. Der Markt hat sich so stark verändert, dass selbst kleinere Objekte oft nur noch schwer leistbar sind", sagt Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.
Spitzenreiter Donaustadt und Alsergrund
Die jüngsten Zahlen der ImmoScout24-Analyse zeigen, dass die Preise in einigen Bezirken besonders stark gestiegen sind. In der Donaustadt kletterten die Quadratmeterpreise um 25 Prozent – von 17,4 Euro auf 21,8 Euro. Auch am Alsergrund (+24 Prozent) und in Ottakring (+19 Prozent) explodieren die Preise.
Die teuerste Lage bleibt die Innere Stadt, wo der Quadratmeterpreis mittlerweile bei 23,9 Euro liegt. Damit kostet eine durchschnittliche 70 Quadratmeter große Wohnung dort fast 1.700 Euro im Monat.
Günstige Bezirke werden teurer
Auch Bezirke, die früher als "günstige Alternativen" galten, wie Rudolfsheim-Fünfhaus (16 Euro/qm) oder Simmering (17,4 Euro/qm), sind inzwischen für viele nicht mehr erschwinglich.
Die hohe Nachfrage nach Wohnraum hat sich in den letzten Monaten weiter verschärft. Wohnungen werden oft innerhalb weniger Stunden vergeben, was viele Wohnungssuchende in eine nervliche Belastungsprobe stürzt.
Wohnungssuche wird zur Geduldsprobe
Besonders Familien und Geringverdiener geraten dabei unter Druck. Für sie wird die Wohnungssuche in Wien zunehmend aussichtslos. Die Beispiele aus Meidling und Ottakring verdeutlichen, dass der Mietmarkt ohne Regulierung oder politische Maßnahmen weiter eskalieren könnte.
"Ohne ein Umdenken wird es für viele Wienerinnen und Wiener kaum mehr möglich sein, in der Stadt zu bleiben", warnt Dejmek.
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Auf den Punkt gebracht
- Die Mietpreise in Wien sind im letzten Jahr um durchschnittlich 11 Prozent gestiegen, was besonders kleinere Wohnungen betrifft, die für viele Wohnungssuchende die einzige leistbare Option darstellen sollten.
- In Bezirken wie Favoriten, Ottakring und Floridsdorf hat die Nachfrage um bis zu 73 Prozent zugenommen, was die Preise weiter in die Höhe treibt und die Wohnungssuche für viele, insbesondere Familien und Geringverdiener, zunehmend aussichtslos macht.