Austria zittert um Play-off
3:0! Rapid feiert historischen Derby-Heimsieg
Der Bann ist gebrochen! Rapid schlug die Austria erstmals im Allianz Stadion. Nach dem 3:0 ist das Play-off in Griffweite, die "Veilchen" zittern.
Historischer Fußball-Abend in Hütteldorf! Rapid feierte im 342. Wiener Derby einen verdienten 3:0-Sieg gegen die Austria. Es war im zwölften Anlauf der erste "Dreier" gegen die "Veilchen" im 2016 eröffneten Allianz Stadion – und der erste Heimerfolg gegen den Erzrivalen seit 2.870 Tagen.
Matthias Seidl (18.), Guido Burgstaller (20.), Marco Grüll (40.) trafen für die Hausherren, die im Kampf um das obere Play-off nun gute Karten haben. Als Sechster liegt Rapid zwei Runden vor Schluss zwei Zähler vor dem WAC – und bereits vier vor der Austria. Ddie Favoritner treffen noch auf Blau-Weiß Linz und die WSG Tirol, die Hütteldorfer auf Lustenau und Klagenfurt.
Rapid legte vor 26.000 Fans los wie die Feuerwehr, schnürte die Austria mit bedingungslosem Pressing ein. Burgstaller ließ früh das 1:0 aus (4.), nach 18 Minuten verwandelte sich das Stadion erstmals in ein Tollhaus. Kapitän Burgstaller eroberte den Ball, legte quer – Seidl schob überlegt ein. Kurz danach klingelte es erneut. Auer legte das Leder für einen Freistoß zurecht. Grüll lief bereits an, flankte auf die Stirn von Burgstaller – 2:0 (20.).
Fitz trifft die Innenstange
Die Austria war in der Anfangsphase völlig abgemeldet – und kam aus heiterem Himmel beinahe zum Anschlusstreffer. Dominik Fitz verfehlte mit einen Traumschuss das Kreuzeck nur knapp, traf die Innenstange (36.).
Rapids Antwort? Das 3:0! Christoph Lang schickte in seinem ersten Derby Grüll in die Tiefe. Der im Sommer zu Bremen wechselnde Dauerläufer umkurvte Goalie Mirko Kos und vollendete (40.). Das mögliche 4:0 ließ er danach leichtfertig liegen (43.).
Pyro-Pause wegen Austria-Fans
9:1 lautete die Schussstatistik zur Pause aus grün-weißer Sicht. Austria-Trainer Michael Wimmer reagierte, stellte um, brachte Andreas Gruber. Der "Joker" hatte prompt die Riesen-Chance auf das 1:3. Die violetten Gästefans motivierten ihr Team mit einer Pyro-Show. Schiedsrichter Sebastian Gishamer unterbrach das Match für fünf Minuten.
Nachdem sich der Nebel gelichtet hatte, übernahmen die Gäste das Kommando. Muharem Huskovic kam zu Top-Gelegenheiten, Niklas Hedl parierte (58., 59.).
Rapid hielt dem wachsenden Druck zunächst stand, begann den Drei-Tore-Vorsprung zu verwalten und auf Konter zu lauern. Bei einem guten Abschluss von Manuel Polster hatten die Gastgeber Glück (80.).
Mayulu verpasst das 4:0
Beide Trainer wechselten im Finish fleißig durch, am Resultat änderte sich trotz siebenminütiger Nachspielzeit nichts mehr. Auch, weil Fally Mayulu verstolperte (89.) und Jonas Auer vor Galvao rettete (91.).
Spannend: Dank starker zweiter Halbzeit hatte die Austria am Ende mehr Torschüsse (15:11), mehr Ballbesitz (60:40 Prozent) und spielte mehr Pässe (445:293). In der entscheidenden Statistik, den Toren, stand aber die Null.