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30 Jahre Haft für Frau, die Baby tot zur Welt brachte

Ein Gericht in El Salvador lehnt den Berufungsantrag einer Frau, die 2008 wegen einer Totgeburt zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, ab.

Heute Redaktion
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Teodora del Carmen Vasquez' Berufungsantrag wurde abgelehnt.
Teodora del Carmen Vasquez' Berufungsantrag wurde abgelehnt.
Bild: picturedesk.com

Die heute 34-jährige Teodora del Carmen Vásquez war im neunten Monat schwanger, als sie am 12. Juli 2007 eigenen Aussagen zufolge plötzlich heftige Unterleibsschmerzen bekommen hat. Sie befand sich gerade in der Arbeit und alarmierte den Notarzt. Anschließend habe sie starke Blutungen bekommen und das Bewusstsein verloren. Vásquez hatte eine Totgeburt.

Arbeitskollegen verständigten die Polizei, die sie noch bewusstlos aufgefunden und wegen Mordverdachts mitgenommen haben. Man legte ihr Handschellen an und brachte sie erst dann in ein Krankenhaus.

Im Jänner 2008 wurde sie vor Gericht wegen Mordes schuldig gesprochen und zu einer 30-jährigen Haftstrafe verurteilt. Bis heute beteuert die Frau aus El Salvador ihre Unschuld, es habe sich um einen ungewollten Schwangerschaftsabbruch gehandelt. Das Baby sei tot zur Welt gekommen, das beteuern auch ihre Anwälte.

Drakonische Strafen für Abtreibungen:
Auch wenn die Schwangerschaft eine Gefahr für das Leben der Mutter darstellt oder die Folge einer Vergewaltigung ist, verbieten die Abtreibungsgesetze in El Salvador jeden Abbruch und klagen betroffene Frauen in manchen Fällen wegen Mordes an. Erst im Juli wurde wieder eine infolge einer Vergewaltigung schwangere 19-Jährige zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem sie eine Totgeburt hatte.

Im Juli dieses Jahres konnte ein Rechtsbeistand schließlich eine Wiederaufnahme des Verfahrens erreichen. Vergebens, das Gesuch um Berufung wurde nun abgelehnt und das Urteil bestätigt. Vásquez muss weitere 20 Jahre hinter Gittern verbringen. "Anstatt Teodora dafür zu bestrafen, dass sie eine Frau ist, sollten die Verantwortlichen in El Salvador dringend ihre empörenden Abtreibungsgesetze untersuchen und Schritte einleiten, sie aufzuheben", kritisiert Amnesty International die Entscheidung des Richters.

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