Österreich
3 Tage im Wald: Killer tötet "falsche" Frau wegen 70...
Ioan P. (38) war extra wegen des "Pferdejobs" erst vor gut einer Woche nach Gloggnitz gekommen, verlor den Job nach 2 Tagen, lebte dann 3 Tage im Wald, trank nur Bachwasser und brachte dann die "Falsche" um.
Es sind unfassbare Details die Strafverteidiger Wolfgang Blaschitz am Mittwoch beim Besuch in der Justizanstalt Wr. Neustadt via Dolmetscher von Ioan P. (38) zu hören bekam.
Der nach einem Mord 2006 in Rumänien zu 17 Jahren Haft verurteilte Killer ("Heute" berichtete genau über diesen Mord in Rumänien - alle Details hier) kam vor gut einem Jahr aus der Haft, bekam den Job in NÖ via Empfehlung eines Bekannten. Mit einer alten Klapperkiste wurde 38-Jährige vor gut einer Woche nach Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) geführt. Dort begann der 38-Jährige, der einen Draht zur Stricherszene hat, im Pferdehof zu arbeiten, nach zwei Tage flog er nach einem Streit hinaus.
Nur Wasser aus Bach getrunken
Ioan P. stand dann ohne einen Cent auf der Straße, wollte heim nach Rumänien und vor allem 70 Euro für zwei Tage Arbeit vom Chef des Gestütes. Drei Tage lang schlief er am Waldrand, trank nur Wasser aus einem Bach, am Freitag wollte er schließlich zum Pferdehof sein Geld einfordern, verlief sich aber, irrte in Gloggnitz umher. Dabei stahl er auch aus einem Gloggnitzer Geschäft ein Messer, die spätere Tatwaffe.
Da sah er Elfriede H., die gerade in der Stadt einkaufen war, dachte es sei die Frau vom Pferdehof-Chef, schnitt ihr von hinten die Kehle durch, stach ihr in die Nieren und mehrmals in die Brust.
„Erst dann hob er sie hoch und bemerkte die Verwechslung. Natürlich war er dehydriert und verwirrt und nicht zurechnungsfähig", so Anwalt Blaschitz, der den Rumänen gemeinsam mit Anwältin Astrid Wagner vertritt. Ein psychiatrische Gutachten wurde von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegeben.
"Er sprach über den Mord, wie ein anderer Mensch über ein Konzert oder Fußballmatch sprechen würde. Ich glaube er hat das noch gar nicht realisiert", so Blaschitz. Übrigens: Für den Mord in Rumänien im Jahr 2006 hatte Ioan P. 17 Jahre Haft bekommen. Ein Jahr wurde ihm wegen menschenunwürdiger Haftbedingungen "geschenkt", der Rest der Strafe bedingt nachgesehen.
Elfriede H. lässt einen Ehemann (85) nach 63 Jahren Ehe zurück. Das Paar hatte - wie berichtet - erst 2016 Jubiläum gefeiert.
(Lie)