Wien

3 Kilo Schoko, Blattgold – Kaiserkrone zum Anbeißen

Im Kunsthistorischen Museum kann man das Original bewundern. Bei Schoko-König Leschanz in der City gibt’s nun die süße Variante der Rudolfskrone.

Claus Kramsl
Wiens Schokolade-König Wolfgang Leschanz baute die Kaiserkrone aus viel Schokolade, Marzipan, Zuckerkristallen und Blattgold nach.
Wiens Schokolade-König Wolfgang Leschanz baute die Kaiserkrone aus viel Schokolade, Marzipan, Zuckerkristallen und Blattgold nach.
Helmut Graf

"Drei Kilo Schoko, Marzipan, sehr viele Zuckerkristalle, zehn Briefchen Blattgold und ganz viel Geduld und Liebe" – so beschreibt Wolfgang Leschanz die Zutaten seiner fünf Kilo schweren Kalorienbombe. Rund 200 Arbeitsstunden steckte Wiens Schokolade-König in den Nachbau der Rudolfskrone.

Schoko-Variante besteht aus 1.100 Teilen

Wie es zu der kaiserlichen Schoko-Kreation kam? "Das Kunsthistorische Museum ist auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich nicht etwas für sie machen möchte", so Leschanz zu "Heute". Er entschied sich dann für die Krone Kaiser Rudolfs II., die er mit viel Schokolade und Co. nachbaute. Die süße Kaiserkronen-Versuchung besteht aus nicht weniger als 1.100 Teilen, schaut zum Anbeißen aus und ist zumindest theoretisch – essbar.

Das gute Stück steht zwar in der Auslage, zum Verkauf steht sie aber nicht. "Naja, also bei 100.000 Euro würde ich wohl doch schwach werden", lacht der Schokoladen-König.

Das Original ist im Kunsthistorischen Museum (KHM) – genauer in der Kaiserlichen Schatzkammer Raum 2 – zu bewundern. Die Schoko-Variante kann man den ganzen Sommer in Leschanz Geschäft in der Freisingergasse 1 in der Wiener City bestaunen. Im Herbst kommt die Schoko-Krone dann in die Werkstatt nach Margareten, wo sie den reichen Fundus an Schoko-Kunstwerken krönen wird.

Hauptwerk der europäischen Goldschmiedekunst

Die Kaiserkrone ist ein Hauptwerk der europäischen Goldschmiedekunst. Sie wurde 1602 in Prag angefertigt, als Privatkrone für Kaiser Rudolf II., der ab 1576 als Römisch-deutscher Kaiser regierte. Speziell für diese Aufgabe wurde der Goldschmied Jan Vermeyen aus Antwerpen in die kaiserliche Residenz Prag berufen. Als eine der künstlerisch vollendetsten, schönsten und kostbarsten Kronen der Welt wurde sie nach Rudolfs Tod 1612 nicht, wie die meisten anderen Privatkronen, gebrochen, ist auf der Homepage des KHM nachzulesen.

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