Wien

2G in Wien: "Uns ist alles lieber, als ein Lockdown"

Bilanz nach Tag eins der 2G-Regel in Wien: Frisöre und Lokale sind mit Absagen konfrontiert, ihre Kundschaft begrüßt die strengen Regeln.

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Im Restaurant "Regina Margherita" ist Luigi Barbaro Junior (32) die strenge 2G-Regel lieber als ein neuerlicher Lockdown.
Im Restaurant "Regina Margherita" ist Luigi Barbaro Junior (32) die strenge 2G-Regel lieber als ein neuerlicher Lockdown.
Sabine Hertel

Seit Montag gelten die verschärften Freizeit-Regeln für Ungeimpfte. Wie sich 2G auf Restaurants, Fitnesscenter, Frisöre und Kundschaft auswirkt, hat sich "Heute" bei einem Lokalaugenschein angesehen. Die ersten Absagen sind bei Frisörchefin Semire (45) im Salon "Fontaine de Jouvence" in der Walfischgasse 5 (City) bereits eingetrudelt: "Noch ist es kein großes Problem", schildert die Geschäftsführerin. Neue Corona-Maßnahmen wären aber nie toll und würden immer dazu führen, dass weniger Leute kommen.

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    Im Naturhistorischen Museum gilt Zweierlei: "In Ausstellungen dürfen Besucher wie auch im Einzelhandel mit FFP2-Maske. Weil das Planetarium aber als Kino gilt, bracht es hier einen 2G-Nachweis", erklärt Corona-Beauftragter Bernhard Weinzinger.
    Im Naturhistorischen Museum gilt Zweierlei: "In Ausstellungen dürfen Besucher wie auch im Einzelhandel mit FFP2-Maske. Weil das Planetarium aber als Kino gilt, bracht es hier einen 2G-Nachweis", erklärt Corona-Beauftragter Bernhard Weinzinger.
    Sabine Hertel

    "Ich schätze, dass 15 Prozent meiner Kundschaft nicht mehr kommen kann. Warum die Leute nicht mit gültigem PCR-Test und FFP2-Maske kommen dürfen, verstehen ich bei dem Ganzen aber nicht", so Semire. Für die frisch frisierte Eva (54) ist die 2G-Regel kein Problem: "Ich finde das super und verstehe die ganze Aufregung nicht. Für den Urlaub lassen sich die Leute doch auch alles impfen. Man hätte die 2G-Regel ruhig schon früher einführen können", so die Hotellerie-Angestellte. Mit dieser Meinung ist sie nicht allein.

    "Uns ist alles lieber als ein Lockdown"

    Im Restaurant "Regina Margherita" in der Wallnerstraße 4 fühlt sich Gast Berthold (39) mit der 2G-Regel sicher: "Endlich ist man vor Impfgegnern geschützt. Ich hätte mich gefreut, wenn die Maßnahmen früher gekommen und die Impfquote schon höher wäre", sagt der dreifache Vater. Lokalbetreiber Luigi Barbaro Junior (32) sieht es naturgemäß etwas anders: "Wir rechnen mit 30 bis 40 Prozent weniger Gästen, auch viele Weihnachtsfeiern wurden schon abgesagt. Russische Gäste, die Sputnik geimpft sind, dürfen auch nicht mehr kommen. Das tut in Corona-Zeiten natürlich weh, aber uns ist alles lieber als ein Lockdown", erklärt er.

    "Es wird Zeit, dass die Pandemie endet"

    2G-fit ist das Fitnesscenter John Harris Schillerplatz (City): "Meine Kunden sind zu 100 Prozent geimpft, für mich ist bisher kein einziges Training ausgefallen", schildert Trainer Ulrich (33). In den vergangenen Tagen hätte es aber viele Anrufe von Leuten gegeben, die genau wissen wollten, welche Regeln nun gelten. "Die Kunden schätzen es, dass wir bei den Regeln ganz genau kontrollieren". So auch der 24-jährige Lukas: "Es wird Zeit, dass die Pandemie endet und die Leute sich impfen lassen", befürwortet er die Maßnahmen.

    "Richtiger, aber zu spät gesetzter Schritt"

    Nicht ganz einfach sind die Corona-Regeln für Museen, wie das Naturhistorische Museum am Burgring 7: "In Ausstellungen dürfen Besucher wie auch im Einzelhandel mit FFP2-Maske. Weil das Planetarium aber als Kino gilt, bracht es hier einen 2G-Nachweis", erklärt Corona-Beauftragter Bernhard Weinzinger. Dort habe man bisher nur eine einzige Person abweisen müssen.

    Gut vorbereitet und informiert ist Museumsbesucherin Sabrina (27): "Für mich war die 2G-Regel nicht überraschend. Ich finde, die Maßnahmen sind ein richtiger, aber zu spät gesetzter Schritt, wenn man sich die Zahlen ansieht".