Seltenes Spektakel
25 Grad – Ostern könnte 1. Sommertag des Jahres bringen
Meteorologen halten es durchaus für möglich, dass es in Österreich noch am Wochenende zu einem seltenen Phänomen kommen könnte.
25 Grad, das ist per Definition die Grenze zu einem Sommertag. Normalerweise wird diese Schwelle erst Ende April oder Anfang Mai erstmalig geknackt, heuer könnte es sich aber bereits zum Osterfest Ende März ausgehen.
Am Karsamstag könnte es so weit sein: Der erste Sommertag des Jahres 2024 ist in Reichweite. Sommertage definieren wir Meteorologen als jene Tage, an denen die Temperaturen die 25-Grad-Marke erreichen oder überschreiten.
Verantwortlich für diese außergewöhnlichen Höchstwerte ist – wie so oft zu dieser Jahreszeit – der Föhn. Dabei wird mit einer südlichen Strömung sehr warme Luft aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika zu den Alpen geführt, der Föhn sorgt für eine zusätzliche Erwärmung an der Alpennordseite.
Hier könnte ominöse Marke geknackt werden
Die höchsten Werte erwarten wir an der östlichen Alpennordseite, grob zwischen Salzburg und Wien. Hier sind wie angesprochen punktuell 25 Grad möglich, etwa im Salzkammergut oder im Mostviertel.
Ein Spielverderber könnte der Saharastaub sein, der mit der Südströmung mitgeführt wird. Er sorgt für einen milchig-diesigen Himmel und eventuell auch für mehr Wolken bzw. weniger Sonnenschein als die Modelle derzeit vorhersagen.
Hier sieht man die hohen Konzentrationen direkt aus Algerien, Tunesien und Libyen sehr gut:
Normal für diese Jahreszeit sind übrigens deutlich niedrigere Höchsttemperaturen. Je nach Höhenlage wären etwa 9-14 Grad Werte, die man sich nun erwarten dürfte. Am Osterwochenende liegen wir da um bis zu 10 Grad drüber!
Der Ostersonntag zeigt sich an der Alpennordseite und im Osten von seiner freundlichen und trockenen Seite. Einige Schleierwolken ziehen aber weiterhin durch und zudem weht hier weiterhin kräftiger bis stürmischer Südföhn. Von der Silvretta den Alpenhauptkamm entlang bis zu den Niederen Tauern und südlich davon bleibt es hingegen trüb mit etwas Regen. Je nach Sonne und Föhn liegen die Höchstwerte zwischen 14 und 24 Grad.
Erster Sommertag viel früher als im langjährigen Mittel
Fallen am Samstag wirklich die 25 Grad erstmals in diesem Jahr, so wäre das extrem früh – aber kein Rekord. In den letzten zehn Jahren war es meist im April soweit. In den Jahren 2021, 2017 und 2016 wurde die Marke ebenfalls schon Ende März geknackt.
In den vergangenen zwölf Jahren gab es nur dreimal bereits Ende März den ersten Sommertag
- 2023: 4. Mai (Innsbruck)
- 2022: 12. April (Innsbruck)
- 2021: 30. März (Wolkersdorf)
- 2020: 10. April: (Hermagor)
- 2019: 20. April (Innsbruck)
- 2018: 07. April (Bludenz)
- 2017: 31. März (Weyer)
- 2016: 31. März (Waidhofen an der Ybbs)
- 2015: 15. April (Güssing/ Andau)
- 2014: 08. April (Hartberg)
- 2013: 15. April (Innsbruck)
- 2012: 26. April (Salzburg)
Betrachtet man die Landeshauptstädte und vergleicht das langjährige Mittel von 1991 bis 2020 und jenes von 1961 bis 1990, wird der erste Sommertag in den letzten 30 Jahren im Schnitt um ein bis zwei Wochen früher registriert. In Innsbruck beispielsweise war es früher im Mittel um den 12. Mai so weit, in den letzten 30 Jahren schon am 29. April. Auch in Klagenfurt und Linz wird die Marke um etwa 10 Tage früher erreicht, in Graz um knapp zwei Wochen.
Den bislang frühesten Sommertag gab es hierzulande übrigens am 18.03.2004 in Pottschach-Ternitz (NÖ).
Auf den Punkt gebracht
- Meteorologen sagen voraus, dass es in Österreich möglicherweise an diesem Wochenende zu einem seltenen Ereignis kommen könnte, mit Temperaturen, die die 25-Grad-Marke erreichen oder übertreffen und damit den ersten Sommertag des Jahres einläuten
- Der Föhn soll warme Luft aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika in die Alpenregion führen, mit potenziell bewölktem Himmel aufgrund von mitgeführtem Saharastaub, der jedoch die Rekordtemperaturen nicht verhindern soll