Auffällig langer Hals

240 Millionen Jahre altes "Drachen"-Fossil gefunden

Der Fund eines fast kompletten Fossils des Dinocephalosaurus orientalis in China erlaubt nun weitere Rückschlüsse zu dem merkwürdigen Tier.

240 Millionen Jahre altes "Drachen"-Fossil gefunden
Dank dem Fund eines fast vollständigen Fossils hoffen die Wissenschaftler nun, viele offene Fragen zum merkwürdigen Reptil klären zu können.
National Museums of Scotland

"Ein sehr merkwürdiges Tier" – so beschreibt Nick Fraser vom Nationalen Schottischen Museum den sogenannten Dinocephalosaurus orientalis. Der Paläontologe gehört mit zu den ersten Forschenden, die ein Fossil des Tieres in ganzer Größe untersuchen konnten.

"Drache" ist viel länger als angenommen

Erstmals entdeckt wurde der Dinocephalosaurus im Jahr 2002 im Süden Chinas. Damals fanden die Forschenden nur ein kleines Exemplar und verpassten dem ausgestorbenen Reptil wegen des langen Halses den Spitznamen "Drache " – das nun ebenfalls in Südchina entdeckte fast vollständig erhaltene Fossil ist aber mit einer Länge von fünf Metern noch einmal deutlich größer.

So soll der Dinocephalosaurus zu Lebzeiten vor 250 Millionen Jahren ausgesehen haben.
So soll der Dinocephalosaurus zu Lebzeiten vor 250 Millionen Jahren ausgesehen haben.
DINGHUA YANG, JUN LIU / AFP / picturedesk.com

Über 240 Millionen Jahre alt ist das Fossil, das sich durch seine flipper-artigen Extremitäten und einen Hals, der länger als Körper und Schwanz zusammen ist, auszeichnet. Durch das fast komplette Fossil erhoffen sich die Wissenschaftler nun neue Erkenntnisse zum merkwürdigen Reptil, dessen wissenschaftlicher Name Dinocephalosaurus so viel wie "terrible-headed reptile" oder zu Deutsch "Reptil mit schrecklichem Kopf" bedeutet.

Dafür der lange Hals

Forschende gehen davon aus, dass der Dinocephalosaurus durch seinen extrem langen Hals mit ganzen 32 Wirbeln einen Vorteil bei der Jagd gehabt haben könnte, etwa, indem er den Kopf in Spalten und unterseeische Höhlen stecken konnte, wo sonst keine Raubtiere hinkamen.

"Diese Entdeckung macht die Trias [Zeitskala von 251 Millionen Jahre bis 201 Millionen Jahre vor heute, Anm. d. Red.] nur noch merkwürdiger", sagte Dr. Fraser gegenüber BBC News. "Und jedes Mal, wenn wir in diesen Ablagerungen suchen, finden wir etwas Neues."

red, 20 Minuten
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