Oberösterreich

2,4 Cent – so wenig bleibt Bauern von einem Semmerl

Brot und Gebäck wird bald empfindlich teurer. Den Bauern bleiben vom Semmerl aber gerade einmal 2,4 Cent. Die Branche pocht auf weitere Entlastungen.

Johannes Rausch
Die Bewirtschaftung wird für die Landwirte immer aufwendiger und teurer.
Die Bewirtschaftung wird für die Landwirte immer aufwendiger und teurer.
Emile Loreaux / Greenpeace

Wie "Heute" berichtete, werden Backwaren mit Oktober um bis zu zehn Prozent teurer. Die Gründe: teure Energie, teure Rohstoffe und steigende Gehälter.

Nicht nur Bäckereien und Konsumenten sind mit enormen Preisanstiegen konfrontiert, auch die Landwirtschaft leidet. Am Beispiel des Semmelpreises wird die drastische Lage deutlich.

"Schwierig, noch kostendeckend zu produzieren"

Laut Bauernbund bleiben einem Bauern nur 2,4 Cent einer Semmel nach Verkauf. "In der Land- und Forstwirtschaft haben wir teilweise mit einer Verfünffachung der Betriebsmittelkosten zu kämpfen. Daher ist es für viele Bäuerinnen und Bauern äußerst schwierig, noch kostendeckend zu produzieren", erklärt Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) gegenüber "Heute".

Auch andere Faktoren fordern die heimischen Landwirte: "Unsere bäuerlichen Betriebe befinden sich aktuell im Wandel der Zeit. Neben den steigenden Produktionskosten werden auch die gesellschaftlichen Anforderungen größer", sagt Langer-Weninger.

Die Bauern hätten mit einer Verfünffachung der Betriebsmittelkosten zu kämpfen, sagt Langer-Weninger.
Die Bauern hätten mit einer Verfünffachung der Betriebsmittelkosten zu kämpfen, sagt Langer-Weninger.
Hermann Wakolbinger

Appell an Konsumenten

Sie appelliert in diesem Zusammenhang an die Konsumenten: Die Landesrätin erfahre leider desöfteren, dass mehr Tierwohl am bäuerlichen Betrieb gefordert werde. Beim Griff ins Supermarktregal würden sich aber viele Kunden für billige Ware, oft auch aus dem Ausland, entscheiden.

Langer-Weninger fordert weitere Entlastungsmaßnahmen im Herbst, damit die Betriebe ihre Bewirtschaftung aufrechterhalten können.

Bundesweit gibt es derzeit knapp 155.000 Land- und Forstwirtschaft-Betriebe, etwa 29.000 davon in Oberösterreich. Von diesen sind zirka 12.700 Betriebe im Haupterwerb tätig und gut 15.000 im Nebenerwerb.

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