Wie viel gibt man?
2376-€-Rechnung in Lokal – Trinkgeld lässt alle rätseln
Eine riesige Restaurant-Rechnung lässt das Internet rätseln. Eine mehrfache Mutter wollte wissen: Wie viel Trinkgeld gibt man bei solchen Beträgen?
Der Anlass war etwas ganz Besonderes: der 18. Geburtstag der Tochter. Dieser wurde von der Familie aus dem Ruhrpott auch gebührend gefeiert. 40 Gäste, geschlossene Gesellschaft – das kostete auch. Exakt 2.376 Euro, schrieb die Mutter des Geburtstagskindes auf X. Sie wandte sich hilfesuchend an das Internet: Wie viel Trinkgeld solle sie bei einem solchen Betrag denn geben?
Die Zahl der Reaktionen war enorm. Die Community antwortete mit konkreten Vorschlägen, deren Bandbreite war allerdings ebenso riesig wie die Ursprungsrechnung. Während einige lieber knausern und nicht einsehen, wofür sie auch noch Trinkgeld zahlen sollen, haben andere offenbar die Spendierhosen an.
Auch PULS24-Infochefin und Moderatorin Corinna Milborn beteiligte sich an der Diskussion: "Ich würd 15 Prozent. Aber 10 Prozent ist Minimum. Nichts frustrierender fürs Personal, wenn man den ganzen Abend für eine Gruppe arbeitet und dann mit dem Trinkgeld eines 4er-Tisches heimgeht."
"Puh, echt jetzt?"
Andere Kommentatoren würden sogar noch höher gehen und rieten zu 20 Prozent. Diese amerikanischen Verhältnisse würden die Kosten für die Geburtstagsfeier aber auf rund 3000 Euro hochtreiben. Das ist zu viel, befand auch die deutsche Fragestellerin: "Puh, echt jetzt? Über 600 Euro?", antwortete sie.
Nichts zu geben, sei für sie aber auch keine Option: "Wir haben 5 oder 6 Personen an uns gebunden (Küche, Theke, Service)", schildert sie die Ausgangslage. Und am Ende hätten alle Gäste satt und zufrieden das Restaurant verlassen.
Beschämend geizig
Ein zu geringes Trinkgeld halten auch viele andere für eine Schande. Einige berichten von persönlichen Erfahrungen mit Geizhälsen: "Wir hatten am Wochenende erst wieder ne Veranstaltung wo es 1.084 Euro gemacht hat und dann kam: '1.090 Euro, stimmt so!' Find da muss man sich fremdschämen", schreibt eine andere Mama.
Besonders grantig mache sie, dass es sich um Stammgäste handelte, die das Restaurant ihrer Schwiegereltern lieben würden. "Da hab ich mir dann auch gedacht, sollen wir die 6 Euro dann durch die 6 Personen Personal teilen, oder wie?"
Ein Fotograf und Sportler erinnerte sich beschämt an eine Firmenweihnachtsfeier mit elf Personen: "Rechnung 370,40 Euro. Prokuristin zahlt mit der Firmenkarte 375 Euro. Die 4,60 Euro waren das Trinkgeld." Er hätte gerne mehr gegeben, beteuerte er, denn der Service sei "perfekt" gewesen "und sie mussten noch unseren betrunkenen Hausmeister ertragen".
Die Entscheidung
Die Fragestellerin wählte am Ende den goldenen Mittelweg mit Pi mal Daumen 10 Prozent. "Ich habe 2.600 Euro gegeben", meldete sie ihre Entscheidung. Sie habe alles in Hunderter-Scheinen bar bezahlt und gebeten, dass auch das Personal im Hintergrund bei der Aufteilung bedacht werde.
Kritiker, die ihr wegen der hohen Rechnung Verschwendungssucht bescheinigten, konterte sie hart. Gerade ihre Frage zeige doch, dass sie selten eine solche Summe zu zahlen habe. Und es dürfe auch mal ausgelassen gefeiert werden: "Es gab einen guten Grund und wir machen es ja nicht täglich."
Wie viel Trinkgeld hättest Du gegeben? Schreib es in die Kommentare und diskutiere mit der "Heute"-Community.