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21 Tote bei Busunglück – nun werden Handys ausgewertet
Beim Busunglück in Venedig starben 21 Menschen. Das Handy des Fahrers soll nun Aufschluss über die Unglücksursache geben.
Nach dem schweren Busunfall in Venedig hat die italienische Staatsanwaltschaft ein Gutachten über die durchbrochene Leitplanke in Auftrag gegeben. Außerdem würden Zeugenaussagen und Videoaufnahmen vom Unfallort sowie aus dem Inneren des Fahrzeugs geprüft und der Datenschreiber ausgewertet, sagte Staatsanwalt Bruno Cherchi am Donnerstag.
Zehn Meter in die Tiefe gestürzt
Der Bus hatte am Dienstagabend die Leitplanke entlang einer Hochstraße durchbrochen und war fast zehn Meter in die Tiefe gestürzt. 20 ausländische Touristen und der italienische Fahrer kamen ums Leben.
Als mögliche Ursachen für den Unfall wurden unter anderem gesundheitliche Probleme des Fahrers und ein riskantes Fahrmanöver genannt. Die Behörden planten eine Autopsie des Fahrers und die Untersuchung seines Mobiltelefons. Ein Video zeigte, wie der Bus am Dienstag während des Berufsverkehrs von der Überführung fährt.
Laut Staatsanwaltschaft schrammte er etwa 50 Meter an der Leitplanke entlang, bevor er sowohl die Leitplanke als auch ein rostiges Geländer durchbrach und in die Tiefe stürzte. Der Bus landete auf dem Dach und stand in Flammen, als die Rettungskräfte eintrafen.
Einige sind noch nicht in der Lage zu sprechen
Bei den getöteten Touristen handelte es sich um neun Ukrainer, vier Rumänen, drei Deutsche, zwei Portugiesen, einen Kroaten und einen Südafrikaner. Alle hatten Venedig besucht und waren mit einem Shuttle unterwegs zurück zu einem Campingplatz auf dem venezianischen Festland, als es zu dem Unfall kam.
Die 15 Überlebenden, darunter vier Ukrainer, zwei Spanier und ein Franzose, wurden wegen schwerer Verletzungen im Spital behandelt. Einige seien noch nicht in der Lage zu sprechen, sowohl physisch als auch psychisch, sagte Staatsanwalt Cherchi. "Viele der Verletzten haben nahe Angehörige verloren und befinden sich in einem sehr schwierigen psychologischen Zustand", erklärte er.
Einer der Überlebenden war ein 24-jähriger Kroate, der sich auf seiner Hochzeitsreise befand, wie Medien in seiner Heimat berichteten. Seine Frau, die im sechsten Monat schwanger gewesen sein soll, kam bei dem Unglück ums Leben. Bei den vier rumänischen Opfern handelte es sich um eine in Deutschland lebende Familie, darunter zwei Mädchen im Alter von acht und 14 Jahren, wie der rumänische Sender Digi24 berichtete.