Wetter

2021 war ein Erdbeben-Rekordjahr in Österreich

In Österreich bebte die Erde 2021 mehr als 1.600 Mal. Das ist bisheriger Rekord. Weltweit bebte die Erde im durchschnittlich 34 Mal – pro Tag. 

Michael Rauhofer-Redl
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Über 1.600 Erdbeben wurden 2021 in Österreich registriert. 
Über 1.600 Erdbeben wurden 2021 in Österreich registriert. 
Bild: iStock (Symbol)

Im abgelaufenen Jahr wurden weltweit rund 12.600 seismische Ereignisse registriert. Im Schnitt hat es pro Tag also rund 34 (kleinere und größere) Erdbeben gegeben. Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) berichtet, wurden davon mit Stand 30.12.2021, 9.00 Uhr, mehr als 1.600 auch in Österreich lokalisiert. Davon waren 95 für die Bevölkerung spürbar. Weitere elf Erdbeben aus den Nachbarländern wurden hierzulande von der Bevölkerung wahrgenommen. Diese 106 Ereignisse bedeuten einen Rekord an verspürten Erdbeben. 

Der bisherige Durchschnitt liegt im Zeitraum von 2000 bis 2021 bei 51 verspürten Beben pro Jahr. Besonders häufig bebte es im Jahr 2021 in den Bundesländern Niederösterreich, Steiermark und Kärnten. Ein kräftiges Erdbeben im Raum Admont (Steiermark) und zwei Beben bei Neunkirchen (NÖ) waren die stärksten Erdbeben des Jahres und verursachten viele leichte Schäden an Gebäuden. Auch mäßige Schäden, wie Mauerrisse, wurden gemeldet.

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    Hier wurden in Österreich Erdbeben registriert.
    Hier wurden in Österreich Erdbeben registriert.
    ZAMG

    Heuer vier Beben mit Magnitude 4

    Vier Beben hatten im Jahr 2021 eine Magnitude von 4,0 oder größer. Das war seit 1970 noch nie der Fall. Drei Beben pro Jahr mit einer Magnitude von mindestens 4,0 kommt hingegen immer wieder vor, zuletzt im Jahr 2013. Die Rekordzahl bedeutet aber keinen Trend zu mehr Erdbeben in Österreich. "Die tektonische Aktivität unterliegt natürlichen Schwankungen. Perioden mit höherem Erdbebenaufkommen wechseln sich mit ruhigeren Zeiträumen ab", sagt ZAMG-Seismologe Helmut Hausmann. 

    Im Jahr 2021 nimmt Niederösterreich mit 35 gefühlten Beben den ersten Platz unter den Bundesländern ein. Ebenfalls deutlich über dem Durchschnitt lag die seismische Aktivität in der Steiermark mit 23 und in Kärnten mit 15 fühlbaren Erdbeben. Auch in Tirol ereigneten sich 15 spürbare Beben, in Oberösterreich drei, in Vorarlberg zwei und in Salzburg und im Burgenland je eines. Aus dem Ausland wurden im Jahr 2021 elf Beben in Österreich wahrgenommen. Davon waren fünf aus Kroatien, jeweils zwei aus Ungarn und Italien und je eines aus Deutschland und Slowenien.

    Über 34.000 Wahrnehmungsberichte per Web und App

    Aufgrund mehrerer kräftiger Ereignisse und der insgesamt hohen Zahl an fühlbaren Erdbeben erreichte auch die Anzahl der Erdbebenmeldungen aus der Bevölkerung einen neuen Rekordwert. Über das Online-Wahrnehmungsformular der ZAMG auf der Website und über die App "QuakeWatch Austria" langten 2021 mehr als 34.000 Wahrnehmungsberichte beim Erdbebendienst der ZAMG ein.

    Etwa 23.000 Meldungen konnten zwei stark verspürten Beben bei Neunkirchen zugeordnet werden. Die Berichte aus der Bevölkerung geben Auskunft über die Stärke der Fühlbarkeit und ermöglichen die Ermittlung des Intensitätsgrades auf der Europäischen Makroseismischen Skala. Sie sind außerdem ein wesentlicher Beitrag zur Bestimmung der Erdbebengefährdung in Österreich. Der Erdbebendienst der ZAMG bedankt sich in einer Aussendung bei der Bevölkerung für die zahlreichen Meldungen.

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      Das Erdbeben in Niederösterreich am 30. März 2021 erreichte eine Magnitude von 4,7.
      Das Erdbeben in Niederösterreich am 30. März 2021 erreichte eine Magnitude von 4,7.
      ZAMG

      Auch neuer Rekord bei gemessenen Beben

      Die Zahl instrumentell registrierter Erdbeben in Österreich hat im Jahr 2021 mit 1.615 Ereignissen ebenfalls einen neuen Rekordwert erreicht. Ein Grund dafür ist neben dem erhöhten Erdbebenaufkommen auch die ständige Erweiterung und Verdichtung des Erdbebenmessnetzes durch die ZAMG und im Rahmen von Kooperation mit Nachbarländern.

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