Wien

Wiener Familie teilt ihr Zuhause mit 20 Geflüchteten

Alberto hat für 20 Geflüchtete, darunter viele Frauen und Kindern, sein Zuhause geöffnet. Geschlafen wird auf dem Sofa, am Boden und im Keller. 

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In der Wiener Donaustadt hat eine Familie 20 ukrainische Geflüchtete aufgenommen. 
In der Wiener Donaustadt hat eine Familie 20 ukrainische Geflüchtete aufgenommen. 
Privat

Noch vor wenigen Tagen war Familie Andreani in ihrem Haus in der Haberlandtgasse 59 (Donaustadt) nur zu dritt. Seit Sonntag teilen sie ihr Heim mit 20 ukrainischen Geflüchteten. Der Vater und gebürtige Italiener Alberto (58) rettete insgesamt 40 Menschen aus der umkämpften Stadt Charkiw, wir haben berichtet. Im Gespräch mit "Heute" schildert er das Zusammenleben auf 90 Quadratmetern.

Essen und Hygieneartikel werden knapp

Unter den Geretteten sind Frauen, Mütter und sechs Kinder im Alter von 7 bis 17 Jahren. "Die Menschen sind traumatisiert, weinen oft und schlafen nur wenig. Es ist eine schwierige Situation, aber wir schlagen uns durch", schildert Alberto. Um zu helfen, haben er und seine Frau ihr Ehebett aufgegeben und schlafen auf der Couch. Der Sohn wohnt vorübergehend bei einem Freund, damit auch sein Zimmer genutzt werden kann. Geschlafen wird auch auf dem Boden und im Keller.

Dringend benötigt werden Hygieneartikel, bei drei Mahlzeiten am Tag ist vor allem das Essen knapp: "Da ich nicht alles bezahlen kann, versuche ich Supermärkte davon zu überzeugen, uns Lebensmittel zu spenden, bevor sie weggeworfen werden", ist Alberto bemüht. Wer etwas vorbeibringen will, kann sich per Mail an [email protected] oder telefonisch unter +39 339 361 0197 melden.

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    Alberto wollte seine Schwiegermutter aus der Ukraine holen, nach Wien ist er mit 40 Menschen zurückgekehrt. 20 von ihnen hat er bei sich aufgenommen.
    Alberto wollte seine Schwiegermutter aus der Ukraine holen, nach Wien ist er mit 40 Menschen zurückgekehrt. 20 von ihnen hat er bei sich aufgenommen.
    Privat

    Für einen 17-Jährigen hat Alberto sogar die Obsorge übernommen: "Seine Mutter wollte in der Ukraine bleiben. Ihre Trennung an der Grenze war wirklich eine Tragödie", berichtet Alberto. Bei sich wohnen lassen will er die Geflüchteten solange, wie es nötig ist: "Es hängt alles davon ab, wie schnell die finanzielle Unterstützung für die Menschen anläuft und wann sie eine angemessene Unterkunft bekommen", ist Alberto gewillt, weiterhin zu helfen.