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20-Jähriger stirbt vier Monate nach Corona-Erkrankung

Ein 20-jähriger Krankenpfleger ist in Deutschland vier Monate nach einer milden Corona-Erkrankung verstorben. Seine Todesursache ist unklar.

Stefanie Riegler
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Uni-Klinik in Freiburg
Uni-Klinik in Freiburg
Philipp von Ditfurth / dpa / picturedesk.com

In der zweiten Märzwoche steckte sich Pascal mit Corona an. Es war ein milder Verlauf, doch vier Monate später starb er. Die Ärzte rätseln bis heute über die Todesursache, berichtet das deutsche Magazin "Focus".

Der 20-Jährige arbeitete als Krankenpfleger im Emmendinger Kreiskrankenhaus (Baden-Württemberg). Er war während seiner Ausbildung auf die Corona-Station gewechselt. Als ein Testergebnis positiv ausfiel, zählte er zu den ersten 10.000 Infizierten in Deutschland.

Milder Krankheitsverlauf ohne Fieber

Pascals Krankheitsverlauf verlief mild, ohne schwerwiegende Symptome: Kein Fieber. Er fühlte sich nur etwas schlapp und roch und schmeckte teilweise nichts. Nach zwei Wochen war er gesund und begann wieder zu arbeiten. 

Am 14. Juli wurde der junge Mann leblos in seinem Bett aufgefunden. Er war in der Nacht gestorben. Dabei war Pascal jung, sportlich und kerngesund. Die Unfallkasse stufte ihn als Corona-Opfer ein. Dabei konnte die Todesursache nicht geklärt werden. Das Krankenhaus bestritt später, dass sich der Pfleger während der Arbeit angesteckt haben könnte. 

Schlapp nach dem ersten Fußballtraining

Pascal spielte gerne Fußball bei seinem Heimatverein SC Kappel. Er stand kurz vor dem Ende seiner Ausbildung. Mit 17, direkt nach dem Abitur, find er im Krankenhaus an. Eigentlich wollte der 20-Jährige ab dem Wintersemester Psychologie in Freiburg studieren. 

Nach dem ersten Lockdown im Frühling begann er mit dem Fitnesstraining, ansonsten lernte der Deutsche für seine Abschlussprüfung. Am 12. Juli fand das erste Fußballtraining der neuen Saison statt. "Als Pascal vom Training kam, hat er gesagt, er ist total schlapp", erzählt seine gegenüber "Focus". Er klagte über Herzstechen. Nach den Prüfungen wollte er ein Belastungs-EKG machen.

Doch dazu kam es nicht mehr. Zwei Tage später fand ihn sein jüngerer Bruder reglos in seinem Bett vor. Der Notarzt konnte nur mehr seinen Tod feststellen. Die exakte Todesursache konnte durch die Obduktion nicht ermittelt werden. Auch die mikroskopische Untersuchung des Gewebes brachte kein eindeutiges Ergebnis.

Hinweise auf Herzmuskelentzündung

Es gab nur eine Auffälligkeit: So gab es Hinweise auf eine zurückliegende Herzmuskelentzündung, die laut Ärzten bei körperlicher Anstrengung die "Versagensbereitschaft" erhöht haben könnte. Dass eine Coronavirus-Erkrankung späte Folgen für das Herz haben kann, ist für Mediziner nichts Neues.

Gerade bei milden Krankheitsverläufen gehört die Herzmuskelentzündung oft zu den Spätfolgen. Laut einer Studie der Goethe-Universität Frankfurt weisen 60 Prozent der untersuchten Corona-Patienten Hinweise auf eine Entzündung des Herzmuskels auf. Davon waren nur 33 der 100 Studienteilnehmer wegen Covid-19 in klinischer Behandlung. 

Arzt empfiehlt dreimonatige Trainingspause

"Die Herzmuskelentzündung erscheint mir die wahrscheinlichste Todesursache für einen jungen Mann, der nach einer Viruserkrankung Sport macht", erklärt Christoph Bode, der ärztliche Direktor der Kardiologie und Angiologie sowie der internistischen Intensivmedizin des Uniklinikums Freiburg. Bei Pascal trat der Tod nach dem Sport im Ruhezustand ein, was ein weiteres typisches Anzeichen dafür wäre.

Der Professor geht davon aus, dass die zurückliegende Herzmuskelentzündung zur Narbenbildung im Gewebe geführt haben könnte. Er rät deshalb zu einer dreimonatigen Trainingspause nach einer Covid- Infektion. Auch ein MRT sei eine sichere Methode, um Narben zu erkennen. 

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    Franz Neumayr / picturedesk.com