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1999 für tot erklärt – jetzt soll Mörder in Australien 

Der britische Adlige Lord Lucan tötete in den 1970er-Jahren ein Kindermädchen und verschwand. Später wird er für tot erklärt. Ein Experte für Gesichtserkennung sagt nun: Der Mann lebt in Australien.

Der britische Adlige Lord Lucan hat 1974 das Kindermädchen seiner Familie ermordet. Danach ist er verschwunden.
Der britische Adlige Lord Lucan hat 1974 das Kindermädchen seiner Familie ermordet. Danach ist er verschwunden.
imago/United Archives International

Vor genau 48 Jahren, am 7. November 1974, ermordete Lord Lucan in London das Kindermädchen seiner Familie. Am Tag danach verschwand der britische Adlige. Freunde behaupteten, er sei von einer Fähre in den Ärmelkanal gesprungen. Sein Körper wurde nie gefunden. Ein halbes Jahrhundert später sagt Hassan Ugail, Informatik-Professor an der Universität Bradford, dass der Mann noch lebt.

14. November 1974: Taucher suchen vergeblich die Leiche von Lord Lucan im Hafen von Newhaven.
14. November 1974: Taucher suchen vergeblich die Leiche von Lord Lucan im Hafen von Newhaven.
imago/ZUMA/Keystone

Der hoch angesehene Wissenschaftler hat 20 Jahre lang an der Entwicklung eines Algorithmus gearbeitet. Dieser Gesichtserkennungs-Algorithmus hat laut der englischen Zeitung "Mirror" festgestellt, dass das Gesicht eines 87-jährigen Mannes in der Nähe vom Brisbane in Australien mit dem Gesicht des Mörders Lord Lucan übereinstimmt.

Künstliche Intelligenz liefert Beweis

Der von Ugail entwickelte Algorithmus führte 4.000 "Cross Checks" von sieben Fotos durch – vier von Lord Lucan und drei von dem Rentner in Australien. "Die Gesichter stimmen überein. Das ist nicht etwa eine Meinung, sondern ein wissenschaftlicher und mathematischer Fakt", sagt Ugail.

In den letzten Jahren habe sich die Technologie der künstlichen Intelligenz und der Gesichtserkennung enorm verbessert. "Wir können jetzt Dinge bestätigen, die noch vor fünf Jahren unmöglich gewesen wären. Wir haben Tausende und Abertausende von Personen verglichen und buchstäblich Millionen von Fotos mit dem Algorithmus analysiert. Er hat sich noch nie geirrt", führt der Professor weiter aus. Ein zweites Unternehmen, eine hoch angesehene US-Firma, führte die gleichen Tests durch und kam zu demselben Ergebnis.

Sohn der Nanny spürte Rentner auf

Den Fall neu ins Rollen brachte Neil Berriman, der Sohn des getöteten Kindermädchens. Seit neun Jahren versucht er zu beweisen, dass es sich bei dem mysteriösen Mann in Australien um den Mörder seiner Mutter handelt – bisher ohne Erfolg. Bereits 2020 machte er "Scotland Yard" auf den australischen Rentner aufmerksam. Der frustrierte Sohn des Opfers befürchtet, dass der 87-jährige schwer kranke Rentner sterben könnte, bevor er sich für seine Tat verantworten muss.

"Nun gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Polizei muss handeln", sagt Berriman zu den Ergebnissen der Gesichtserkennung. Ob die Polizei aufgrund der neuen Erkenntnisse zur Tat schreiten wird, ist noch unklar.

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