"Heute"-Lokalaugenschein

19-Jähriger tauchte Ankerstein auf, dann war er tot

Nach dem Ertrinken eines erst 19-jährigen Badegastes herrschte am Sonntag große Bestürzung. "Heute" war vor Ort und sprach mit zutiefst Betroffenen.

Lea Strauch
19-Jähriger tauchte Ankerstein auf, dann war er tot
Diesen Stein, mit dem die Schwimminsel am Grund des Sees befestigt war, konnte der 19-Jährige noch problemlos auf die Insel hieven.
Mike Wolf

Beim "Heute"-Lokalaugenschein am Sonntag war es am Badesee in Goldwörth (Bez. Urfahr-Umgebung) trügerisch idyllisch. Schon gegen 10 Uhr genossen einige Besucher den sonnigen Tag. Nichts deutete darauf hin, dass sich hier am Tag davor eine Tragödie abgespielt hat.

Sechs Iraner aus Linz waren Samstagnachmittag zum Badesee gekommen. Am südwestlichen Ende wollten sie campieren. Am Sonntag deutete nichts mehr darauf hin. Erschütternd: Erst wenige Stunden zuvor ertrank ein junger Mann.

Abschleppseil um Hüfte gebunden

Ein 19-Jähriger aus der iranischen Gruppe wollte eine Schwimminsel von der Mitte des Sees ans Ufer bringen. Diese war mit einem Seil an einem großen Stein am Grund befestigt. Damit seine Angehörigen auf die Insel klettern konnten, hievte der junge Mann den Stein auf die Plattform und versuchte, sie dann ans Ufer zu schieben.

Lokalaugenschein am Goldwörther Badesee

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    Nur wenige Stunden danach: Am Goldwörther Badesee waren beim <em>"Heute"</em>-Lokalaugenschein deutete nichts auf die Tragödie des vergangenen Tages hin.
    Nur wenige Stunden danach: Am Goldwörther Badesee waren beim "Heute"-Lokalaugenschein deutete nichts auf die Tragödie des vergangenen Tages hin.
    Mike Wolf

    Das Vorhaben gelang nicht. Der neue Plan: die Insel mit einem Abschleppseil ziehen. Die 38-jährige Mutter des Bursch brachte ihm das Seil. Er band es sich um die Hüfte und schwamm wieder Richtung Insel.

    Dann rief der junge Mann um Hilfe – er ging plötzlich unter. Sein Vater und ein 37-Jähriger aus der Gruppe versuchten noch, ihn zu erreichen – vergeblich. Der 19-Jährige konnte nur mehr tot von Tauchern der Feuerwehr geborgen werden.

    Anwohner ahnungslos

    "Ich habe nur gesehen, wie die Feuerwehr zum See gefahren ist, im Ort habe ich dann auch die Polizei gesehen", erzählt Anrainer Michael H. im Gespräch mit "Heute". Den sonnigen Sonntagvormittag nutzte er für einen Spaziergang mit seinem Hund.

    Ich habe nur gesehen, wie die Feuerwehr zum See gefahren ist, im Ort habe ich dann auch die Polizei gesehen.
    Michael H.
    Anwohner aus Goldwörth

    "Wir wollten eigentlich zum See und sind dann von der Feuerwehr umgeleitet worden", erzählte ein weiterer Anwohner von den Ereignissen des vergangenen Tages. Was genau passiert ist, haben sie alle erst am Sonntag erfahren. Nach und nach realisierte die Bevölkerung, was passiert ist.

    Badegäste schockiert

    Eine Gruppe von Freunden befand sich ebenfalls schon zu früher Stunde in der Natur. Es war ihr erster Besuch am Goldwörther Badesee, sie wollten den Tag dort verbringen und grillen. Die Nachricht über den Verunglückten schockierte die Menschen zutiefst.

    Auch sie hatten keine Ahnung. Den Tag wollten sie jetzt aber trotzdem am See verbringen. Ob sie sich auch ins Wasser trauen, werde sich zeige, so die Gäste.

    Auf "Heute"-Anfrage bestätigte die Polizei am Sonntag, dass Fremdverschulden ausgeschlossen wird. Warum der 19-Jährige auf einmal unterging, blieb weiterhin unklar. Ausgeschlossen sei bloß, dass der junge Mann Nichtschwimmer war. Die Polizei hat die Ermittlungen bereits abgeschlossen.

    Die Bilder des Tages

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      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Am Tag nach dem tragischen Ertrinken eines 19-jährigen Badegastes herrscht am Badesee in Goldwörth große Bestürzung
      • Der junge Mann ertrank, als er versuchte, eine Schwimminsel ans Ufer zu bringen, und obwohl der Ort am Sonntag idyllisch aussah, war die Gemeinschaft tief betroffen
      • Sowohl Anwohner als auch Badegäste sind geschockt von dem Vorfall und versuchen, mit der Tragödie umzugehen
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