Kurioses Hobby

18-Jähriger hat schon 4.000 Falschparker angezeigt

Kein noch so kleiner Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung ist sicher vor Niclas Matthei. In seiner Freizeit hat er schon 4.000 Anzeigen erstattet.

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18-Jähriger hat schon 4.000 Falschparker angezeigt
Ein 18-jähriger Deutscher hat es sich zur Aufgabe gemacht, Falschparker anzuzeigen. Symbolbild.
Getty Images/iStockphoto

Niclas Matthei aus Sachsen-Anhalt nennt sich selbst "Anzeigenhauptmeister" und hat ein ungewöhnliches Hobby. In seiner Freizeit zeigt der Deutsche gern Falschparker beim Ordnungsamt an. Mit einer App geht das unkompliziert und schnell – das ist auch gut für Matthei, sein Ziel ist es nämlich, in jeder Gemeinde Deutschlands mindestens einen Parksünder anzuzeigen.

Dabei kennt der 18-Jährige keine Gnade. Weder die eigenen Nachbarn noch Personen, die ihm erklären, dass sie nur kurz etwas aus dem Auto laden müssen und danach direkt umparken, sind sicher vor ihm, wie man in einer Reportage von Spiegel TV sieht.

"Leute denken, die können parken, wie sie wollen"

Warum er das mache? "Um die Straßenverkehrsordnung durchzusetzen, weil die Leute denken, die können parken, wie sie wollen. Gerade am Wochenende denken sie, es kommt kein Ordnungsamt, aber dann komme halt ich", erklärt Matthei.

Auch wenn einige Verstöße niemanden stören würden, verstoßen sie trotzdem gegen das Gesetz und das Geld komme der Stadtkasse zugute: "Mit diesen 15 Euro können sie vielleicht im Rathaus zwei neue Glühbirnen kaufen." Was er tue, schade zwar dem Einzelnen, die Allgemeinheit habe aber einen Nutzen davon.

Wenn man ihn beleidigt, gibts eine Anzeige

In seiner Heimatstadt hat er bereits acht Prozent der Bevölkerung angezeigt, wodurch das Ordnungsamt über 32.000 Euro eingenommen hat. Damit macht er sich wenig Freunde. Regelmäßig wird er bei seiner Tätigkeit beleidigt, doch er lässt sich davon nicht beeindrucken, schließlich weiß er: Auch dafür gibt es eine Anzeige. Noch dazu ist dies weit lukrativer als seine anderen Anzeigen.

Während er an den Anzeigen wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung nichts verdient, bekommt er im Falle von Beleidigungen selbst Geld: "So ungefähr 50 Euro, manchmal sind es auch 100."

Wäre der "Anzeigenhauptmeister" gern Polizist?

Generell scheinen ihn Streitigkeiten mit Personen, die er anzeigt, nicht zu stören. In solchen Fällen ruft er gern die Polizei. Sein Outfit – gelbe Leuchtjacke und Leuchthose und ein Schild auf seinem Fahrrad mit der Aufschrift "POLIZFI" – bringt den Journalisten dazu, den 18-Jährigen, der eine Ausbildung im medizinischen Bereich absolviert, zu fragen, ob er denn selbst gern Polizist wäre. Wirklich beantwortet Matthei die Frage nicht, sondern entgegnet nur, dass er den Schriftzug "POLIZFI" benutzen dürfe, da es nicht Polizei sei.

Da stimmt ihm auch ein Streifenpolizist zu, der zu einer Auseinandersetzung zwischen Matthei und einem Falschparker gerufen wird. Das sei noch keine Amtsanmaßung: "Wer da meint, dass das echt ist, da weiß ich auch nicht." Nachdem ihm die Polizei in diesem Punkt den Rücken stärkt, hat er noch einen kleinen Rat für die Streifenpolizisten: "Falls Sie mal auf der Wache Zeit haben, das Kennzeichen würde ich dann mal sauber machen. Also jetzt müssen Sie noch nicht, aber wenn es noch weiter dreckig wird ..."

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