21 Millionen Euro Investition

"150.000 Liter pro Stunde" – Bier-Pipeline in Zwettl

Die Zwettler Brauerei investierte in eine neue Brücke. Sie verbindet Produktion und Abfüllanlage und ist für 150.000 Liter pro Stunde ausgelegt.
Niederösterreich Heute
23.03.2025, 16:42

Ein 250 Meter langes Rohrleitungssystem verbindet verschiedene Produktionsbereiche der Privatbrauerei Zwettl. Nun kam es zu einer spektakulären Erweiterung dieser "Bier-Pipeline", die täglich 150.000 Liter Bier transportiert, heißt es in einer aktuellen Aussendung der Brauerei.

23 Meter Bierbrücke

Quer über die Ottenschläger Straße in Zwettl transportiert künftig eine 23 Meter lange Rohrbrücke Unmengen an Bier über die darunter fahrenden Autos hinweg. Die neue Rohrbrücke hat die Aufgabe, die Produktionshalle mit dem neuen Abfüllzentrum zu verbinden.

Aber nicht nur Bier soll transportiert werden, sondern auch das Heiz- und Warmwasser, sowie das Frischwasser aus dem eigenen Brunnen – alles notwendig um das Zwettler Bier herzustellen. Gleichzeitig sollen Abwässer abtransportiert werden. Die Brauerei spricht dabei von einem "nachhaltigen Kreislauf, der die Effizienz der Brauerei weiter steigern wird."

33 Tonnen passgenau eingefügt

Technisch gesehen ist so etwas gar nicht so einfach: Immerhin wiegt die Konstruktion rund 33 Tonnen, so viel wie ein mittelgroßes Flugzeug. Und "ähnlich einem Flugzeug, das an ein Gate angeschlossen wird", schreibt die Brauerei, wurde die Brücke passgenau an beide Gebäudeteile, links und rechts der Ottenschläger Straße angeschlossen.

Am Samstag, am 22. März, wurde dafür die Straße gesperrt. Zwei riesige Schwerlastkräne hoben die Konstruktion auf die dafür vorbereiteten Säulen. Zuvor war die "Bierbrücke" mit allem ausgestattet worden, was technisch notwendig ist, um später Millionen Liter des Gerstensaftes transportieren zu können. Alle Leitungen und Kabel waren so eingebaut worden, dass vor Ort nur noch der Anschluss erfolgen musste.

"Dieses Projekt ist ein gewaltiges Zusammenspiel verschiedenster Gewerke. Die Planung beschäftigt uns bereits seit Sommer 2022, die Inbetriebnahme des neuen Abfüllzentrums ist für Sommer 2025 vorgesehen", erklärt der Inhaber der Brauerei, Karl Schwarz.

v.l.n.r.: Die Braumeister Heinz Wasner u .Andreas Widy, Brauereiinhaber und Karl Schwarz und Sohn Charly Schwarz. Im Hintergrund die neue Bier-Brücke.
Christoph Kerschbaum für die Privatbrauerei Zwettl

Neue Abfüllanlage für zehntausende Flaschen

Die "Bier-Pipeline" werde künftig, mittels der ausgeklügelten Verbindung, das Bier aus den Produktionskesseln direkt zu einer der modernsten Abfüllanlagen des Landes transportieren, so Schwarz weiter.

Und Braumeister Heinz Wasner ergänzt noch: Die neue Abfüllanlage sei energiesparend, habe aber eine "um bis zu 20% höhere Abfüllleistung." Dann könne man auch erstmals 0,33 Liter Mehrweg-Glasflaschen für den Lebensmittelhandel befüllen. Denn: "Wir stellen – der Umwelt zuliebe – den überwiegenden Anteil an kleinen Einweg-Gebinden auf Mehrweg um", sagt Brauunternehmer Karl Schwarz.

Bier als Generationenvertrag

Schwarz, der die Brauerei in vierter Generation erbte, sagt, dass es seine unternehmerische Verantwortung sei, "im Sinne des Generationenvertrages, Anlagen und Ausstattung der Brauerei stets auf dem bestmöglichen Stand zu halten."

Zum Vergleich: Die Abfüllanlage, die 1960 in Betrieb genommen wurde, konnte etwa 500 Flaschen pro Stunde mit Bier füllen. Künftig werden es in derselben Zeit bis zu 36.000 Flaschen sein. Das sind mehr als 70-mal so viele Flaschen. Für seine Investitionen nahm Schwarz 21 Millionen Euro in die Hand.

{title && {title} } red, {title && {title} } 23.03.2025, 16:42
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite