Strengere Kontrollen gefordert

1.400 Anzeigen – "Links" kämpft gegen illegale Airbnbs

Illegale Kurzzeitvermietungen treiben die Mieten in die Höhe und sorgen für Probleme – jetzt gibt es 1.400 Anzeigen gegen Airbnbs in Wien.
Hannah  Maier
03.04.2025, 15:43

Lärmbelästigung, Müll und keine Verlängerung des Mietvertrags – diese Probleme und Sorgen quälen immer mehr Wienerinnen und Wiener. Der Grund: illegale Kurzzeitvermietungen. "Sie treiben die Mieten in die Höhe und sorgen dafür, dass Menschen in ihren Grätzeln keine Wohnungen mehr finden", sagt Daniel Harrasser, Bezirksrat der Partei "Links" in Wien-Landstraße.

In der Vergangenheit wurde er mehrfach von Personen auf diese Probleme angesprochen. Vermeintlich illegale Airbnbs können bei der MA 37 angezeigt werden. Diese behandeln die Anzeigen anonym und geben keine Kontaktdaten heraus. "Trotzdem ist die Sorge groß, dass der Eigentümer Wind davon bekommt und die Betroffenen fürchten Konsequenzen", so Harrasser. Aus diesem Grund hat er vergangenen Herbst die Initiative "Homes not Hotels" ins Leben gerufen.

Links meldet 10 % der illegalen Airbnbs

Harrasser und andere Links-Aktivisten griffen in einer Sammelaktion der Baupolizei unter die Arme und trugen Meldungen von Anrainern von Airbnbs zusammen. In einem ersten Schritt konnten so 400 Wohnungen in 200 Gebäuden aus dem 3. Bezirk zur Anzeige gebracht werden. In einem weiteren Schritt wurde die Aktion auf ganz Wien ausgeweitet. Die Links-KPÖ erhielt dabei 1.000 Hinweise zu vermeintlich illegalen Airbnbs.

Bezirksrat Daniel Harrasser geht seit mehreren Monaten gegen illegale Kurzzeitvermietung vor.
Denise Auer

Laut Schätzungen der AK werden in Wien etwa 14.000 Wohnungen auf diversen Plattformen kurzzeitvermietet. "Damit haben wir nun ein Zehntel aller Airbnbs in Wien abgedeckt. Die Daten werden anonymisiert den Behörden angezeigt. Uns haben sogar schon Berichte von Wohnungen, die nach unserer Anzeige wieder regulär vermietet werden, erreicht", erklärt Harrasser stolz.

"Maßnahmen reichen nicht"

"Wir haben gesehen, dass die Maßnahmen der Stadt nicht reichen. Die Kontrollen sind zu selten. Oft werden Sondergenehmigungen erteilt und die Wohnzonen sind in Wirklichkeit viel zu klein. Anrainer werden mit den Problemen alleingelassen", so Harrasser.

Eine Recherche des Bezirksrates habe zum Beispiel gezeigt, dass zwei der drei TrIIIple-Türme beim Donaukanal zur Hälfte leer stehen und kurzzeitvermietet werden. Ein Eigentümer musste bereits bei Unterzeichnung des Kaufvertrags für eine Wohnung der Kurzzeitvermietung von Appartements im Wohnturm zustimmen.

Strengere Regeln und mehr Kontrollen

Die Links-Partei kritisiert die derzeitige Wohnpolitik der Stadt und fordert Maßnahmen. Ausnahmegenehmigungen für Kurzzeitvermietungen bekomme man derzeit noch zu einfach. "Nicht nur die Eigentümer, sondern alle Bewohner sollten zustimmen müssen", so Harrasser. Zudem sollten mehr Gebiete als Wohnzonen ausgewiesen werden und Kurzzeitvermietungen dort gar nicht mehr möglich sein. Die Partei fordert außerdem mehr Kontrollen.

"Wir werden im Gemeinderat gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum vorgehen: harte Einschränkung von Kurzzeitvermietung, Abgaben für Leerstand und gegen Wohnraum als Spekulationsobjekt", sagt Angelika Adensamer, Links-Sprecherin und Spitzenkandidatin zur Gemeinderatswahl.

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