Szene
Seit 14 Jahren tot: Wurde James Brown ermordet?
14 Jahre nach seinem Tod sollen jetzt Beweise aufgetaucht sein, dass der "Godfather of Soul" James Brown doch eines unnatürlichen Todes gestorben ist.
Laut Sky News soll sich die Sängerin und Zirkusartistin Jacque Hollander an einen Staatsanwalt in Atlanta (USA) gewandt und behauptet haben, sie besitze Beweise dafür, dass der Tod von Musiklegende James Brown von einer anderen Person verursacht wurde. Offiziell war der sogenannten "Godfather of Soul" am 25. Dezember 2006 im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer verschleppten Lungenentzündung gestorben.
Browns Arzt: "Es ging viel zu schnell"
Die Informationen werden jetzt von der Staatsanwaltschaft geprüft. Danach soll entschieden werden, ob eine Morduntersuchung eingeleitet wird.
Bereits 2017 hatte sich die Sängerin an CNN mit Informationen über Browns Tod gewandt. Im Mittelpunkt ihrer Beweisführung soll Dr. Marvin Crawford stehen, der Browns Sterbeurkunde unterschrieben hat. Er sei "immer misstrauisch gewesen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Es ging alles viel zu schnell".
Crawford hätte Browns Familie eine Autopsie empfohlen, doch diese lehnte ab.
140 Zeugenaussagen geprüft
Medienberichten zufolge sollen der Staatsanwaltschaft Interviews mit fast 140 Personen und Zehntausende von Seiten mit Polizei- und Gerichtsakten vorliegen. Forensische Tests und 1.300 Seiten an SMS sind ebenfalls Teil der Untersuchung.
Weiters im Fokus der Ermittlungen: eine mysteriöse Reisetasche, eine handschriftliche Notiz und ein Mann namens "Ghost".
Vom mutmaßlichen Vergewaltigungsopfer zur Aufdeckerin
1988 behauptete Jacque Hollander, "Mister Sex Machine" habe sie vergewaltigt. Der Soul-Sänger wurde nach dieser Anschuldigung nie strafrechtlich verfolgt - und das, obwohl die Sängerin Mitte der 90er-Jahre einen Lügendetektortest bestanden hatte.
James Browns Musik übte bedeutenden Einfluss auf Musiker wie Michael Jackson, Prince oder Miles Davis aus. Seine Bedeutung für die Entwicklung der afroamerikanischen Musik im Allgemeinen und insbesondere des Hip Hop ist kaum zu überschätzen.
Neben seiner Karriere im Musikbetrieb wirkte Brown auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen, wie "Rocky IV" oder "Blues Brothers" mit. Als einer der ersten afroamerikanischen Musiker, die sich aktiv für die Rechte Schwarzer in den USA einsetzten, ist der Soul-Sänger bis heute eine Symbolfigur schwarzen Selbstbewusstseins. Cincinnatis Bürgermeister erklärte den 22. Dezember zum James-Brown-Tag.