Österreich

13-jähriger Schüler soll morgen abgeschoben werden

Nachwuchs-Sportler Husein S. und seine Familie leben in Salzburg und sind gut integriert. Nun sollen sie nach Aserbaidschan abgeschoben werden.

Sandra Kartik
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Tischtennis-Talent Husein S. soll morgen nach Aserbaidschan abgeschoben werden.
Tischtennis-Talent Husein S. soll morgen nach Aserbaidschan abgeschoben werden.
privat

Der 13-jährige Husein S. sitzt mit seinen Eltern in Wien und wartet auf sein Schicksal. Die Familie kam vor sechs Jahren nach Österreich und lebte bis vor ein paar Tagen in einer Asylunterkunft in Salzburg. Dort wurde sie am Samstagnachmittag von sechs Polizisten abgeholt und nach Wien überstellt. Am Dienstagabend sollen der Schüler und seine Eltern nach Aserbaidschan abgeschoben werden, weil ihr Asylbescheid abgelehnt wurde.

"Bestens integriert"

Husein gilt als einer der besten Nachwuchs-Tischtennisspieler, die Salzburg derzeit hat. "Er ist bestens integriert", sagt Walter Windischbauer, Vizepräsident des Tischtennisvereins UTTC Salzburg. Er betreut Husein und ist fassungslos, wie man mit dem Jugendlichen verfährt. Der Mittelschüler spreche perfekt Deutsch und sei ein beeindruckender Sportler.

Zudem habe Huseins Mama bereits eine Stelle als Reinigungskraft in einem Hotel in Aussicht, wo sie sofort beginnen könne. Auch sie lernt intensiv Deutsch und hat schon einige Prüfungen abgelegt. Ein Auszug aus der Asylunterkunft stand kurz bevor, die Eltern hatten bereits eine günstige Mietwohnung in Salzburg gefunden. 

"Nicht humane Lösung"

Der Verein versucht nun gemeinsam mit Kurt Jelinek, dem Anwalt der Familie alles, um Husein in Österreich behalten zu können. Ein neuer Asylantrag in Wien könnte seine Abschiebung noch aufhalten.

Familie S. hatte bereits 2016 einen Antrag auf internationalen Schutz im Rahmen des Asylgesetzes gestellt. Seither ging das Verfahren bereits durch mehrere Instanzen. Heuer wurde der Asylantrag vom Bundesverwaltungsgericht abgelehnt, genau wie die beiden darauf folgenden Beschwerden. Auch der Antrag auf Erteilung eines Aufenthaltstitels "in besonderen berücksichtigungswürdigen Fällen" wurde nun zurückgewiesen. Das sei eine "unverständliche und nicht humane Lösung", erklärte Jelinek in den "Salzburger Nachrichten".

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