Teil einer Ausstellung
1.250 Strumpfhosen! Die Secession trägt Schwarz
Die Kuppel der Wiener Secession trägt derzeit Schwarz statt Gold: Die Aktion ist Teil einer Ausstellung und ist rund zwei Wochen lang zu sehen.
2.500 Lorbeerblätter gehüllt in 1.250 schwarze Palmers-Nylonstrumpfhosen: Wer dieser Tage an der Secession in der City vorbei kommt, sieht Schwarz. Es handelt sich dabei aber nicht um einen Trauerfall, sondern um eine Aktion der Künstlerin Susana Pilar Delahante Matienzo (40).
Die knapp zwei Wochen andauernde Intervention der auf Kuba geborenen und in den Niederlanden lebenden Künstlerin ist eine Premiere: Denn noch nie hat das goldene "Krauthappel" komplett die Farbe gewechselt. Inspiriert wurde die 40-Jährige von den Bantu-Knoten – eine spezielle Frisur der Zulu in Südafrika.
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Schwarze Frauen durch KI in ungewohnten Rollen
Die Intervention dient aber nicht nur als Blickfang, sondern weist auch auf Matienzos Ausstellung "Achievement" (21. Juni bis 8. September) hin: In Installationen werden schwarze Frauen per künstlicher Intelligenz in historisch ungewohnte Rollen transportiert: "Sie alle formulieren feministische, antirassistische und antikoloniale Gegenentwürfe, rücken die Leistungen schwarzer Frauen ins Zentrum und propagieren eine Form der Heilung", heißt es in seitens der Secession. Morgen, Donnerstag, findet zudem eine Performance unter dem schwarzen Blätterdach statt.
Die Secession wurde bereits mehrfach für Interventionen genützt: So setzte ihr der Schweizer Künstler Marcus Geiger 1992 eine schwarze Zipfelmütze auf, kurz vor der Generalsanierung 1998 färbte er dann die Fassade des Gebäudes rot – sehr zum Missfallen der FPÖ.