Kärnten
"12.000 Tote" Pfarrer verschickt Fake-News übers Impfen
Der neue Pfarrbrief der 1.000-Seelen-Gemeinde Preitenegg strotzt vor Fake-News und Verschwörungstheorien übers Impfen. Die Diözese sieht's gelassen.
Der Pfarrbrief für den August sorgt in der Kärntner Gemeinde Preitenegg für Aufregung. Auf drei von vier Seiten widmet sich der verantwortliche Pfarrvorsteher, Eugeniusz Subocz, dem Thema Impfen. Mit seriöser Auseinandersetzung hat das Schriftstück allerdings nichts zu tun. Es strotzt vor Falschmeldungen und Verschwörungstheorien.
So ist im Pfarrbrief zu lesen, dass laut EMA angeblich "in nur sechs Monaten alleine 12.000 Impfgetötete und 800.000 Impfgeschädigte" verzeichnet worden seien – eine nachweisliche Falschmeldung. "Jetzt machen sich die Impfverbrecher schon über unsere Kinder her, die weder selbst Corona-gefährdet sind, noch eine Gefahr für andere darstellen", heißt es außerdem. Und: "Will die Pharma-Industrie und ihre abhängige Wissenschaft neue embryonale Missbildungen sehen oder soll einfach durch Fehlgeburten und Unfruchtbarmachung der Genozid vorangetrieben werden?"
Große Teile des Briefes abgeschrieben
Er habe Aussagen des Tamsweger Arztes Johann Wilde zitiert, ehemals am Institut für Anatomie der Medizinischen Universität Wien, praktischer Arzt und Facharzt für Anatomie, verteidigte sich Subocz. Im nächsten Pfarrbrief würde wieder eine andere Perspektive zu Wort kommen. "Ich zweifle Sinn und Zweck der Corona-Impfung an. Die Leute sollen wissen, dass es viele Meinungen gibt", sagt Subocz. Außerdem habe er Teile des Pfarrbriefes aus dem "Neuen Groschenblatt" abgeschrieben.
Diözese reagiert gelassen
Die Diözese Gurk-Klagenfurt reagierte jedenfalls bereits auf den Brief. Generalvikar Johann Sedlmaier: "Der Pfarrer ist nicht das Gesundheitsamt, für Corona sind Behörden und Ämter zuständig."