Muskelverletzung nach Lacrosse

12 Studenten schweben nach Workout in Lebensgefahr

An einer Universität in den USA sind zwölf Studenten mit einer seltenen Muskelkrankheit diagnostiziert worden. Sie hatten zuvor Lacrosse gespielt.

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12 Studenten schweben nach Workout in Lebensgefahr
Während einer Lacrosse-Trainingseinheit sind zwölf Studenten an Rhabdomyolyse erkrankt.
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Sie haben 45 Minuten lang Lacrosse trainiert – ein Mannschaftssport mit einem sogenannten Lacrosseschläger und Hartgummiball, der in das Netz der gegnerischen Mannschaft geschlagen werden soll. Doch diese 45 Minuten bedeuteten für zwölf Studenten der US-Universität Tufts in der Nähe von Boston (Massachusetts) eine dramatische Wende.

Bei ihnen wurde danach die seltene Muskelerkrankung Rhabdomyloyse diagnostiziert, wie die "Huffington Post" berichtet.

Im schlimmsten Fall droht Nierenversagen

Fünf der Spieler befinden sich im Spital, wie die Universität bestätigt. "Unsere Gedanken sind bei den Spielern und den Angehörigen, wir hoffen, dass sie sich unter medizinischer Aufsicht wieder schnell erholen werden", sagt der Sprecher der Schule, Patrick Collins.

Man beobachte auch den Gesundheitszustand der anderen Spieler und habe vorerst alle weiteren Trainings abgesagt.

Denn: Rhabdomyolyse darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden und ist lebensgefährlich. Bei der Erkrankung handelt es sich um einen Zerfall der quergestreiften Muskelfasern. Dabei wird Myoglobin freigesetzt, das über die Blutbahnen unter anderem in die Nieren gelangt und dort im schlimmsten Fall zu akutem Nierenversagen führt. Eines der Symptome ist deshalb auch dunkel gefärbter Urin.

Untersuchung eingeleitet

Gemäß dem Swiss Medical Forum gibt es unterschiedliche Ursachen. Neben Starkstromunfällen oder Infektionen können auch übermäßige sportliche Aktivität, die Einnahme bestimmter Medikamente (wie Antidepressiva oder Hypnotika) oder Drogen- sowie Alkoholkonsum als Auslöser gelten.

Die Diagnose anstrengungsbedingte Rhabdomyolyse wird nur selten gestellt. Wenn, dann vor allem nach hochintensiven Workouts mit kurzen, harten Muskelbelastungen – beispielsweise nach CrossFit-Einheiten, bei denen viele Sprünge und schwere Gewichte Teil des Trainings sind. Doch auch sie sind nicht per se gefährlich.

An der Tufts-Universität wurde unterdessen eine Untersuchung eingeleitet, um herauszufinden, wie es so weit kommen konnte.

"Heute" fragt nach: Gespräche mit den Sport-Stars

Auf den Punkt gebracht

  • An der Tufts-Universität in der Nähe von Boston wurden zwölf Studenten nach einem 45-minütigen Lacrosse-Training mit der seltenen Muskelkrankheit Rhabdomyolyse diagnostiziert, die im schlimmsten Fall zu Nierenversagen führen kann
  • Fünf der betroffenen Spieler befinden sich im Krankenhaus, und die Universität hat alle weiteren Trainings vorerst abgesagt und eine Untersuchung eingeleitet, um die Ursachen zu klären
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