3-Punkte-Plan

12-Jährige vergewaltigt – Stadt verschärft Gewaltschutz

Mit einem am Dienstag beschlossenen 3-Punkte-Plan soll das Sicherheitsnetz für Frauen in Wien nun weiter ausgebaut und besser finanziert werden. 

Wien Heute
12-Jährige vergewaltigt – Stadt verschärft Gewaltschutz
Jour-fixe zum Thema Gewaltschutz mit Bürgermeister Michael Ludwig und Frauenstadträtin Kathrin Gaál 
Stadt Wien/Martin Votava

Jede Frau und jedes Mädchen soll sich in Wien sicher fühlen – das ist der Anspruch, den Bürgermeister Michael Ludwig und Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SP) haben. Die Stadt-Spitzen haben mit Gewaltschutzexperten und der Polizei am Dienstag, 5. März, beim "Gewaltschutz-Jour Fixe" einen drei-Punkte-Plan dafür ausgearbeitet. Wichtig sei, dass alle an einem Strang ziehen. Das Gewaltschutz- und Sicherheitsnetz für Frauen in Wien wird parallel weiter ausgebaut.  

"Gemeinsam mit Experten und der Polizei haben wir heute ein 3-Punkte-Paket festgelegt, um das Sicherheitsnetz für Frauen in unserer Stadt weiter zu verstärken. Dazu zählen die Verdoppelung des Budgets für Präventions- und Männerarbeit, die Stärkung der Forschung in diesem Bereich und die frühe Sensibilisierungsarbeit an Schulen, um Rollenbilder aufzubrechen", so Bürgermeister Michael Ludwig.

Budget für Präventionsarbeit verdoppelt

Ein besonders wichtiger Eckpfeiler für Gewaltschutz sei Präventions- und Täterarbeit. Zur Vorbeugung von Gewalt arbeitet die Wiener Männerberatung. Hier werden etwa Anti-Gewalt-Trainings und -Therapie, Gewaltprävention in der Jugendarbeit oder auch die Therapie von Straftätern angeboten. Die Mittel für die Täterarbeit und Präventionsarbeit mit Burschen und Männern werden nun verdoppelt. Künftig gibt es 300.000 Euro statt bisher 150.000 Euro jährlich.

Die Themen, mit denen man sich an die Männerberatung Wien wenden kann, sind vielfältig: Identitätsfragen, Beziehungskonflikte, Trennungssituationen, Opfererfahrung als Jugendlicher oder als Mann, Auseinandersetzung mit der eigenen Gewalttätigkeit, Mann und Arbeitswelt, Vaterschaft, Sexualität, Einsamkeit, Isolation, Sucht oder auch Rechtsfragen.

Mehr Prävention schon im Kinderalter

Gleichstellung und Gleichberechtigung seien die besten Mittel gegen Gewalt, so die Experten. Darum müsse man schon in Kindergarten und Schule ansetzen. Mädchen müssten gestärkt werden, Burschen bräuchten Handlungsoptionen abseits von althergebrachten Vorstellungen von Männlichkeit.

Das Programm "Respekt: Gemeinsam stärker" tut genau das. Es bietet maßgeschneiderte Angebote für Schüler, Lehrer und Eltern im Bereich physischer und psychischer Gesundheit und Resilienz. 20 Wiener Schulen sind aktuell Teil des Programms "Respekt: Gemeinsam stärker".

Mehr Studien zu Gewalt an Frauen

Studien sind zu vollendeten und versuchten Femiziden geplant. Es gibt bereits Studien, die Frauenmorde der letzten Jahre in Österreich und auch in Wien untersuchen – es fehlt jedoch eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Mordversuche. "Gewalt gegen Frauen geht uns alle an! Es braucht daher auch über die Grenzen der Stadt Wien hinaus einen Schulterschluss: Ein bundesländerübergreifender Gewaltschutzdialog sowie ein neuer nationaler Aktionsplan Gewaltschutz sind notwendig", so Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál.

Bestehende Angebote in Wien werden außerdem gestärkt: Fünf Wiener Frauenhäuser und der 24-Stunden Frauennotruf sind rund um die Uhr erreichbar. Das Wiener Gewaltschutznetz wurde konstant ausgeweitet und eine österreichweit einzigartige Kompetenzstelle Cybergewalt geschaffen. Mit insgesamt 11 Millionen Euro im Gewaltschutzpaket wurden die Mittel für die so wichtige Männer- und Täterarbeit in Wien deutlich erhöht.

Auf den Punkt gebracht

  • In Wien wurde ein 3-Punkte-Plan zur weiteren Stärkung des Sicherheitsnetzes für Frauen durch Austausch mit Gewaltschutzexperten und der Polizei entwickelt
  • Der Plan umfasst die Verdoppelung des Budgets für Täterarbeit, verstärkte Prävention und eine Studie zu Femiziden, um das Gewaltschutz- und Sicherheitsnetz für Frauen weiter auszubauen
  • Die Maßnahmen umfassen auch die Stärkung von Frauenhäusern, den Frauennotruf und die Schaffung einer Kompetenzstelle Cybergewalt
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