Oberösterreich
116 km in 26 Stunden: Innviertler wandert für Kirche
Franz Resch (48) will für die Glockenstuhl-Sanierung seiner Pfarre Spenden sammeln, ging deshalb 116 km von Lengau nach Altötting und wieder zurück.
"Ich kann zwar jetzt wieder etwas gehen, aber mir tut noch alles weh", sagt Franz Resch und lacht.
Die Strapazen sind dem 48-Jährigen am Telefon quasi anzuhören. Um 8 Uhr früh hat sich der Lengauer von seiner Heimatgemeinde im Bez. Braunau in Richtung Altötting (Bayern) aufgemacht. "Als ich losgegangen bin, ging's von den Temperaturen her noch, im Laufe des Tages wurde es natürlich immer heißer. Aber lieber so, als wenn es die ganze Zeit geregnet hätte", so der Familienvater zu "Heute".
116,2 Kilometer genau sind es von ihm daheim bis zum bayerischen Wahlfahrtsort und wieder zurück – Resch hat das vorab ganz exakt gecheckt, wie er erzählt. Eigentlich wollte er die Distanz in 24 Stunden schaffen, "aber es ist sich dann doch nicht ganz ausgegangen". Schlimm ist das allerdings nicht, wie Resch sagt, im Gegenteil: Er ist stolz auf sich und seine Leistung.
2010 war nach 90 Kilometern auf der selben Strecke Schluss
Denn vor zehn Jahren hätte er bereits genau dieselbe Strecke gehen wollen, musste aber nach fast 90 Kilometern aufgeben.
Damals hatte sich der heute 48-Jährige auf den Weg gemacht, um ein Versprechen einzulösen. Denn: Nachdem seine Frau und er jahrelang vergeblich versucht hatten, Kinder zu bekommen, schwor er sich, 2009 "wenn ich im nächsten Jahr Papa werde, gehe ich nach Altötting und wieder zurück". Und tatsächlich erblickte im Jänner 2010 ein gesundes Mädchen das Licht der Welt.
Dass er den Weg jetzt erneut ging, auch dafür gibt es einen besonderen Grund. Die Pfarrgemeinde Lengau benötigt rund 45.000 Euro für eine dringende Glockenstuhl-Sanierung im Kirchturm. Mit seiner Aktion will der gebürtige Lengauer, der vor 16 Jahren eine schwere Kopf-OP über sich ergehen lassen musste, möglichst viele Spender mobilisieren.
Spendenkonto für die Glockenstuhl-Sanierung:
IBAN AT09 4501 0411 0000 1878
Pfarramt Lengau, Kennwort: Glockenstuhl-Sanierung
Apropos mobilisieren. Das musste sich der 48-Jährige auf seinem "Spendenmarathon" immer wieder aufs neue, vor allem auf den letzten Kilometern, wie er zählt.
„"Wenn man denkt man kann nicht mehr, muss man einfach weitergehen, sonst hat man schon verloren."“
"Kurz vor Schluss dachte ich, ich muss aufgeben. Jede Pause machte es nur mehr schwerer, wieder aufzustehen und loszugehen. Der Körper ist einfach nur müde. Dann muss man aber durchbeißen und einfach weitergehen, sonst hat man schon verloren. Ich wollte das unbedingt", so Resch.
Energie und Motivation durchzuhalten, gaben ihm Freunde und die Familie – per Whats-App. Genau die warteten auch mit einem gebastelten Transparent am Ziel.
Und was macht man nach 26 Stunden auf den Beinen als erstes, wenn man daheim ist? "Ein Fußbad nehmen und gleich ins Bett fallen. Um noch zu duschen, dafür war ich schon zu müde", so Resch. Jetzt heißt es erstmal ausrasten und die geschwollenen Fußsolen pflegen – die eine oder ander Blase ließ sich auf der Tour dann ja doch nicht vermeiden.