Dämpfer für Grün-Weiß
1:1! Rapids Rotations-Elf patzt gegen zehn Klagenfurter
Sechs Neue, nur ein Punkt! Rapid lässt erstmals in der jungen Saison Punkte, verpasst trotz langer Überzahl den erwarteten Sieg gegen Klagenfurt.
Dramatisches 1:1 in Klagenfurt! Nach fünf Siegen in den ersten fünf Pflichtspielen musste Rapid am Sonntag in der zweiten Bundesliga-Runde den ersten Dämpfer der Saison hinnehmen. Die Grün-Weißen waren fast eine komplette Halbzeit in Überzahl, trafen in Person von Dion Beljo zwei Mal die Stange, verpassten aber gegen wacker kämpfende Klagenfurter den Sieg.
Die Hütteldorfer traten mit sechs Veränderungen im Vergleich zur Startelf beim furiosen 1:0-Hinspielsieg in der dritten Qualirunde der Europa League gegen Trabzonspor im Wörthersee Stadion an. Coach Robert Klauß wollte bei hohen Temperaturen Kräfte für das Rückspiel am Donnerstag in Wien schonen. Das ging nach hinten los.
Die Rotations-Elf wurde früh geschockt: Ben Bobzien schob nach Zuspiel von David Toshevski zum 1:0 für die Hausherren von Peter Pacult ein (3.). Philipp Oswald gelang der schnelle Ausgleich (18.). Kurz nach der Pause flog Austria-Kapitän Thorsten Mahrer mit Rot vom Platz – eine klare Fehlentscheidung von Schiedsrichter Arnes Talic und VAR Sebastian Gishamer.
SK Austria Klagenfurt - SK Rapid Endstand 1:1 (1:1).
Klagenfurt, 28 Black Arena, 5.919 Zuschauer, SR Talic
Klagenfurt: Knaller - Szerencsi, Mahrer, Robatsch - Straudi (68. Bonnah), Wernitznig, Koch, Cvetko (46. Wydra), Kühn - Toschewski (65. Binder), Bobzien (51. Gkezos)
Rapid: Gartler - Bolla, Hofmann, Raux-Yeo, Böckle (80. Auer) - Oswald (46. Sangare), Grgic (67. Jansson) - Schaub (87. C. Lang), Seidl - Dursun (67. Burgstaller), Beljo
Rote Karte: Mahrer (50./Torraub)
Gelbe Karten: Cvetko, Wernitznig, Straudi, Wydra, Pacult (Trainer) bzw. Grgic, Böckle, Burgstaller, Auer
Mahrer war robust in einen Zweikampf mit Rapids Youngster Furkan Dursun gegangen. Die Entscheidung auf dem Platz: Gelb. Gishamer schickte Talic nach üppiger Bedenkzeit vor den Bildschirm. Der Referee grübelte dabei ebenfalls lange – ein deutliches Indiz, dass Foul und Gelb zumindest keine klare Fehlentscheidung sein können. Dennoch, zur großen Überraschung aller Beteiligten, nahm Talic die Gelbe zurück, zückte Rot (47.).
In numerischer Überlegenheit war Rapid im zweiten Durchgang drückend überlegen. Dank Goalie-Routinier Marco Knaller und der mangelnden Effizienz von Beljo, Matthias Seidl, Louis Schaub und Co. blieb es beim 1:1.
Für die Klagenfurter ist der hart erkämpfte Punkt nach der 1:4-Packung zum Auftakt in Wolfsberg ein gefühlter Sieg. Für die bis dato beeindruckenden Rapidler ein erster, grober Dämpfer im Kampf um den ersten Titel seit 2008.