Luxusvergehen Raserei
1,1 Mio Euro – hier gibt's den teuersten Strafzettel
Ein Bleifuß beim Autofahren wirkt sich nicht nur auf die Geschwindigkeit, sondern auch auf den Kontostand aus.
Geschwindigkeitsbußen können in verschiedenen Ländern stark variieren, doch eines ist sicher: Wer zu schnell fährt, muss tief in die Tasche greifen. Ob in Skandinavien, der Schweiz oder den Vereinigten Arabischen Emiraten – hohe Strafen sollen Raserinnen und Raser abschrecken und die Sicherheit auf den Straßen gewährleisten.
Besonders teuer wird es, wenn die Bußen oder Geldstrafen einkommensabhängig berechnet werden. Aber wie hoch können diese Strafen wirklich werden? Ein Blick auf einige der teuersten Geschwindigkeitsbußen weltweit zeigt, dass Raserei ein Luxusvergehen sein kann.
Luxus-Strafzettel in Finnland
In Finnland wird die Strafe nicht einfach pauschal erhoben, sondern am Einkommen des Fahrers gemessen. Erst vor wenigen Monaten musste auch der Multimillionär Anders Wiklöf tief ins Portemonnaie greifen. Der 76-Jährige ist einer der reichsten Männer Finnlands und musste 121.000 Euro liegen lassen, weil er mit 82 km/h in einer 50er-Zone erwischt wurde. Warum so viel?
Finnland bestraft zu schnell fahrende Autofahrer mit einer Geldstrafe, die sich nach ihrem Einkommen richtet. Wiklöf ist kein unbeschriebenes Blatt. 2013 musste er bereits 95.000 Euro bezahlen. 2018 waren es dann "nur" knapp 64.000 Euro.
2019 erwischte es auch den finnischen NHL-Eishockeyspieler Rasmus Ristolainen, der mit seiner G-Klasse 50 km/h zu schnell in einer verkehrsberuhigten Straße geblitzt wurde. Seine Strafe: knapp 120.000 Euro.
Schweiz: Präzision und hohe Preise
In der Schweiz ist das Strafensystem wohl genauso präzise wie die Uhren und Messer – und teilweise ebenfalls einkommensabhängig. 2010 wurde ein schwedischer Millionär zu einer Geldstrafe von 1,1 Millionen Euro verdonnert, weil er mit 209 km/h über die Autobahn bretterte. Bei Geldstrafen ist die Höhe der Tagessätze vom Einkommen abhängig. So kam es zum bis dato teuersten Strafzettel der Welt.
Hohe Strafe in Schweden
Im hohen Norden nimmt man es mit der Verkehrssicherheit ebenfalls sehr genau. Auch hier sind die Strafen einkommensabhängig. Im Jahr 2010 wurde ein anonymer Ferrari-Fahrer mit 290 km/h in einer 120er-Zone erwischt und musste dafür 670.000 Euro hinblättern.
Wo Luxusautos und Luxusstraße aufeinandertreffen
In einem Land, in dem Ferraris und Lamborghini so häufig sind, wie Golf und Octavia hier, sind die Strafen entsprechend angepasst. Geschwindigkeitsüberschreitungen können hier bis zu 5500 Euro kosten. Das mag im Vergleich zu den skandinavischen Ländern lächerlich erscheinen, man muss aber wissen, dass die Blitzer in Dubai und Co. oft versteckt sind und sich Bußgelder so schnell summieren können. Eine Woche Spaß kann da schnell ein kleines Vermögen kosten.
Deutschland: Kein Tempolimit, kein Problem? Denkste!
Auch in Deutschland, dem Land ohne generelles Tempolimit auf Autobahnen, gibt es teure Überraschungen. Zwar mag es keine Einkommensabhängigkeit geben, aber eine Überschreitung in einer Baustelle oder in einer Tempo-30-Zone kann mit mehreren Hundert Euro und Fahrverboten zu Buche schlagen. Und natürlich, je luxuriöser das Fahrzeug, desto größer die Schlagzeile – und die Schadenfreude bei den Kommentierenden. In Deutschland kann die Höchststrafe bis zu 16 Millionen Franken betragen.