300 km in andere Stadt
10 Sekunden Verspätung – Flieger darf nicht mehr landen
Weil er das Nachtlandeverbot um 10 Sekunden überschritten hätte, musste ein Urlaubs-Flieger durchstarten und in einer anderen Stadt landen.
Nur 10 Sekunden Verspätung hatten für 212 Passagiere und die Crew enorme Auswirkungen. Eigentlich befand sich der Airbus A321 bereits im Landeanflug auf den Flughafen Berlin (BER). Dort musste er dann aber unmittelbar vor dem Aufsetzen wieder durchstarten und 300 Kilometer nach Hannover weiterfliegen.
Und das kam so: Die Eurowings-Maschine sollte am Samstag um 20.25 Uhr in Alicante (Spanien) abheben und exakt drei Stunden später, um 23.25 Uhr, in Berlin landen, berichtet der "Tagesspiegel". Dort gilt eigentlich ab 23.30 Uhr ein Nachtflugverbot, bei Verspätung darf jedoch bis 24 Uhr aufgesetzt werden.
Wettlauf gegen die Zeit
Als die Maschine verspätet erst um 21.33 Uhr in Spanien abheben konnte, wusste die Besatzung also bereits, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit wird. Seitens der Deutschen Flugsicherung wurde laut "T-online" jedenfalls bereits die nötige Landebahn bis Mitternacht freigegeben.
Während des Flugs sah alles danach aus, dass es eine Punktlandung werden würde. Wie sich über Berlin herausstellte, hätte das Flugzeug jedoch erst zehn Sekunden nach Zwölf die Landebahn berührt. Der Pilot musste deswegen abdrehen, wieder durchstarten und retour ins rund 300 Kilometer entfernte Hannover fliegen.
Weiterreise auf eigene Faust
Natürlich hätte er die Maschine auch zehn Sekunden nach Mitternacht in Berlin landen können – dann wären auf die Airline oder ihn persönlich aber empfindliche Geldstrafen wegen des Landens ohne Freigabe zugekommen.
Und so setzten die über 200 Passagiere gegen 00.40 Uhr in Hannover statt in Berlin auf. Dort mussten sie dann mitten in der Nacht auf eigene Faust nach Berlin reisen oder sich ein Hotel nehmen. Eurowings beteuerte aber bereits, allen "berechtigten Forderungen" nachkommen zu wollen.
Auf den Punkt gebracht
- Ein Flugzeug mit 212 Passagieren und der Crew musste aufgrund einer 10-sekündigen Verspätung das Nachtlandeverbot in Berlin umgehen und in Hannover landen
- Die Maschine hätte eigentlich um 23.25 Uhr in Berlin landen sollen, aber aufgrund der Verspätung beim Abflug aus Alicante musste der Pilot durchstarten und nach Hannover fliegen, um Geldstrafen zu vermeiden
- Die Passagiere mussten dann von Hannover aus selbst nach Berlin reisen oder in ein Hotel gehen
- Eurowings versprach, allen "berechtigten Forderungen" nachzukommen