Wien-Meidling
10 Jahre Haft nach tödlichen Faustschlägen in Park
Am Wiener Landesgericht wurde am Dienstag ein 33-jähriger Mann zu zehn Jahren Haft verurteilt. Hintergrund ist eine Schlägerei in einem Park.
Ein 33-Jähriger wurde am Dienstag am Wiener Landesgericht zu einer zehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Aufgrund einer von ihm ausgehenden Gefahr wurde er zudem in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen.
Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig. Der Angeklagte, der auf Notwehr plädiert, meldete gegen das Urteil Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Auseinandersetzung eskalierte
Hintergrund der Anklage war ein gewaltvoller Streit im Wilhelmsdorfer Park in Wien-Meidling, welche von einer unbeteiligten Zeugin per Handy gefilmt wurde. Im August 2023 wurde der Mann von einer Gruppe aus drei Männern und einer Frau angestänkert, weil er auf einer Parkbank lag und rauchte. Nach einer hitzigen Diskussion umringte ihn die Gruppe, riss ihn zu Boden und versetze ihm Schläge und Tritte.
Nach einiger Zeit ließ die Gruppe von ihm ab und entfernte sich. Der 33-Jährige rappelte sich auf und ging schimpfend auf das 67-jährige Opfer und dessen Ehefrau zu. Dieser versucht ihn zu treten, erwischt ihn aber nicht. Die Frau schlug mit ihrer Handtasche zu. Der 33-Jährige versetzte dem älteren Mann daraufhin zwei Faustschläge ins Gesicht. Der Getroffene fiel rücklings um und krachte mit Hinterkopf auf den Asphalt.
Bei vollem Bewusstsein gelähmt
Der 67-Jährige erlitt beim Aufprall schwere Hirnverletzungen. Es kam demnach zu einem Berstungsbruch des Schädeldachs, zudem traten Blutungen zwischen den Hirnhäuten und Prellungen des Gehirngewebes auf.
Dies führte zum sogenannten "Locked-In-Syndrom". Der Mann war bei vollem Bewusstsein vollständig gelähmt. Am 18. Oktober starb er an einem dadurch aufgetretenen Versagen des Herz-Kreiskaufsystems. Wie der Gerichtsmediziner Nikolaus Klupp ausführte, haben seine Vorerkrankungen, wie ein überstandener Herzinfarkt, Bluthochdruck und Adipositas, das Ableben beschleunigt. Die Faustschläge seien allerdings kausal für den Tod gewesen.
"Wollte nie zuschlagen"
"Es war ein Angriff auf meine Person", sagte der Angeklagte. Er selbst habe die Polizei alarmiert, nachdem es zu der Auseinandersetzung gekommen sei.
Nachdem die Exekutivbeamten sich entfernt hätten, sei die Gruppe "richtig" auf ihn losgegangen. "Die haben von allen Seiten auf mich eingeschlagen. Ich wollte nie zuschlagen", so der Mann.
Auf den Punkt gebracht
- Ein 33-Jähriger wurde am Landesgericht Wien wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, nachdem er in einem Wiener Park einen 67-Jährigen durch Faustschläge tödlich verletzt hatte
- Der gewaltvolle Streit, der im August 2023 stattfand, wurde durch ein Handy-Video aufgezeichnet
- Der 67-Jährige erlitt schwere Hirnverletzungen und starb im Oktober an den Folgen