Schulden bei Papa

1 km/h über Grenze – Auto von Raser (20) versteigert

Nachdem ein junger Raser in Wien-Simmering erwischt wurde, ist er nun seinen geliebten, 30.000 Euro teuren BMW los und hat Schulden.

Newsdesk Heute
1 km/h über Grenze – Auto von Raser (20) versteigert
Extrem-Rasern droht seit März der Auto-Verlust.
IMAGO/Silas Stein

136 km/h in einer 50er-Zone, noch dazu innerorts – die Lage ist glasklar. Und trotzdem stößt dem dabei erwischten BMW-Fahrer, einem erst 20 Jahre alten Probeführerscheinbesitzer, ein Umstand besonders sauer auf: "Wäre ich 1 km/h langsamer gefahren, dürfte ich mein Auto behalten", sagt der junge Wiener zur "Kronen Zeitung".

Immerhin beträgt die Messtoleranz im Ortsgebiet fünf km/h, auf dem Papier war er also 81 km/h zu schnell. Und ab 80 gibt es seit Neuestem die Möglichkeit, Rasern das Auto dauerhaft abzunehmen.

Unglückliche Verkettung

Dass der Wagen versteigert wird, wurde am Mittwoch am Wiener Verwaltungsgericht beschlossen. Hinzu kommt freilich noch eine saftige Geldstrafe, die Anwaltskosten, elf Euro Verwahrungskosten pro Tag für das beschlagnahmte Auto (seit April), sieben Monate Fahrverbot sowie eine Nachschulung.

Noch ein weiteres Detail sorgt dafür, dass es jetzt deutlich bitterer kommt, als gedacht. Bezahlt wurde der 30.000 Euro teure BMW per Schuldvereinbarung von seinem Vater. Im Kaufvertrag steht aber der 20-Jährige selbst. Nur deshalb kann das Fahrzeug nicht nur beschlagnahmt, sondern auch versteigert werden.

Erst wenige Fälle

"Ich habe auch von alleine vor der Polizei angehalten und mir wurde vor Ort gesagt, es wird milder bestraft und mein Auto kommt nicht weg", regt sich der Raser gegenüber der "Krone" auf. Helfen dürfte ihm das nichts mehr.

So wie ihm geht es im Jahr hunderten anderen Lenkern. Das Verkehrsministerium rechnet heuer mit bis zu 445 Fällen, in denen Raserfahrzeuge beschlagnahmt werden. Ob es auch zu einer Versteigerung kommt, hängt von der Schwere der Verstöße ab und ob es sich um einen Wiederholungstäter handelt. Abschließend versteigert wurde bisher erst ein einziges Fahrzeug.

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    <strong>20.10.2024: Tourist (29) braucht ein Sackerl – soll 200 Euro zahlen</strong>. Ein  29-jähriger Brasilianer hat an der Selbstbedienungskasse im Supermarkt das Papiersackerl nicht gescannt. <a data-li-document-ref="120067032" href="https://www.heute.at/s/tourist-29-braucht-ein-sackerl-soll-200-euro-zahlen-120067032">Das kommt ihn nun teuer zu stehen.</a>
    20.10.2024: Tourist (29) braucht ein Sackerl – soll 200 Euro zahlen. Ein 29-jähriger Brasilianer hat an der Selbstbedienungskasse im Supermarkt das Papiersackerl nicht gescannt. Das kommt ihn nun teuer zu stehen.

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 20-jähriger Probeführerscheinbesitzer aus Wien-Simmering verlor seinen 30.000 Euro teuren BMW, nachdem er mit 136 km/h in einer 50er-Zone erwischt wurde
    • Trotz seiner Hoffnung auf mildere Strafen wurde das Auto beschlagnahmt und zur Versteigerung freigegeben, was ihm nun erhebliche Schulden und weitere Sanktionen einbringt
    red
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