1.000 Jugendliche wegen Kinderpornos angeklagt

Mehrere Monate haben die Ermittlungen gedauert, auch Europol war involviert. Nun werden in Dänemark mehr als 1.000 Jugendliche und junge Erwachsene vor Gericht gestellt. Ihnen wird vorgeworfen, Kinderpornografie verbreitet zu haben.

Konkret geht es um knapp zwei Jahre altes Video- und Bildmaterial, das eine Jugendliche beim Sex mit einem Gleichaltrigen zeigt. Über die Facebook-Messenger-App wurde es Tausende Male geteilt. Beide Teenager waren zum Zeitpunkt der Aufnahmen 15 Jahre alt.

Zum Teil Hunderte Male geteilt

Die Ermittlungen kamen ins Rollen, als das soziale Netzwerk die US-Behörden einschaltete. Über Europol wurde der Fall an die dänische Polizei übergeben, die der Operation den Namen "Umbrella" gab. Zwischen Oktober 2017 und Weihnachten wurden die Täter mit IP-Adresse, Telefonnummer und vollem Namen identifiziert.

Die Mehrheit der Angeklagten hat das Material einige Male geteilt. Doch es gibt laut Polizei auch Leute, die das Video hundertfach weiterverbreitet haben. "Wir nehmen das sehr ernst, da es große Konsequenzen für die Beteiligten hat, wenn sich solches Material ausbreitet", erklärte ein Polizeisprecher am Montag.

Verurteilte dürfen nicht mehr mit Kindern arbeiten

"Nach unserer Auffassung wissen junge Leute gut, dass es große Konsequenzen für das Opfer haben kann, wenn man diese Art Material teilt", so die Polizei weiter. "Doch möglicherweise wissen sie nicht, dass es auch strafbar ist und dass sie wegen der Verbreitung von Kinderpornografie verurteilt werden können."

Das dänische Gesetz verbietet das Teilen von pornografischen Videos und Fotos von Minderjährigen. Eine Verurteilung könne bedeuten, dass man nicht mehr in einem Kindergarten arbeiten oder als Fußballtrainer tätig sein dürfe, erklärte die Polizei. Außerdem könne es Probleme geben, wenn die Verurteilten in die USA einreisen wollten. (nk/sda)