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"Zu dunkel": Frau kauft Baby — und gibt es zurück

Heute Redaktion
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Um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen, hat eine Italienerin einer anderen Frau ein Kind abgekauft. Doch der Teint des Babys passte ihr offenbar nicht.

Francesca Z. (35) aus Latina in der italienischen Provinz Lazio wünschte sich sehnlichst ein zweites Kind. Weil ihr Mann wegen Drogendelikten in Haft sitzt, täuschte Z. ihre Schwangerschaft in ihrem Familien- und Bekanntenkreis vor.

Sie erzählte allen, sie sei während eines Besuchs im Gefängnis von ihrem Mann schwanger geworden. Um das vorzutäuschen, kaufte sie sogar einen Plastikbauch im Internet.

Wie "La Repubblica" berichtet, nahm die 35-Jährige außerdem Kontakt zu Youssef B. (48) auf. Der Marokkaner wusste, dass die Rumänin Nicoleta T. (24) schwanger war und ihr Baby zur Adoption freigeben wollte. Das Trio einigte sich auf einen Kaufpreis für das Kind: 20.000 Euro.

Eine Frage machte die Behörden stutzig

Am 15. März brachte T. im Spital von Anzio ein Mädchen zur Welt. Dass der Vater des Kindes ein Asylbewerber aus Mali ist, verschwieg sie. Die Frau nahm das Kind nach Hause, brachte es aber nach drei Tagen wieder zur leiblichen Mutter zurück: Sie wolle "den Mischling" nicht, das Baby sei "zu dunkel" und das könne sie ihrem Umfeld nicht erklären.

Die Rumänin, die in einem winzigen Zimmer zusammen mit fünf Asylbewerbern aus Afrika wohnte, nahm das Mädchen wieder zu sich.

Der Fall wurde publik, weil beide Frauen vor dem Geburtstermin beim lokalen Zivilstandesamt telefonisch angefragt hatten, wie ein Kind anzumelden sei, das zu Hause geboren wurde. Die Behörde schlug daraufhin Alarm. Es vergingen jedoch einige Wochen, bis die Polizei die Frauen und das Kind aufspürte. Das Baby kam zunächst in Obhut des Jugendamtes, mittlerweile hat sich eine Familie bereit erklärt, es zu adoptieren. (kle)