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"Star Wars"-Fan startet Petition gegen Episode VIII

Heute Redaktion
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Chewbacca (Joonas Suotamo) and Regisseur  Rian Johnson am Set von "Die letzten Jedi".
Chewbacca (Joonas Suotamo) and Regisseur Rian Johnson am Set von "Die letzten Jedi".
Bild: Lucasfilm/David James

Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson verteidigt seine mutigen (und kontroversen) Entscheidungen für "Die letzten Jedi". Achtung, SPOILER folgen!

Das zweitbeste Startwochenende der Filmgeschichte, Lobhymnen von Kritikern aus aller Welt und ein weiterer "Krieg der Sterne"-Auftrag (Teil eins einer neuen Trilogie) für Rian Johnson - "Star Wars Episode VIII: Die letzten Jedi" darf getrost als voller Erfolg bezeichnet werden. HIER finden Sie eine Spoiler-freie Review des Films.

Doch nicht jeder Fan der Sci-Fi-Saga geht mit deren aktuellem Kapitel konform. Ein besonders enttäuschter Zeitgenosse startet nun sogar eine Petition, um Disney und Tochterfirma Lucasfilm davon zu überzeugen, "Die letzten Jedi" aus dem "Star Wars"-Kanon zu streichen und neu zu produzieren. ACHTUNG, der folgende Text enthält MASSIVE SPOILER!

Vermächtnis retten

"Episode acht war eine Farce", heißt es in der Petition von Henry Walsh. "Sie hat das Vermächtnis von Luke Skywalker und den Jedi vollständig zerstört. Sie hat genau das zerstört, weswegen die meisten von uns, als Fans, 'Star Wars' mochten. Das kann repariert werden. So wie ihr 30 Jahre an Geschichten ausgelöscht habt, bitten wir euch, eine weitere auszulöschen, 'Die letzten Jedi'. Entfernt den Film aus dem Kanon, verschiebt Episode neun und macht Episode acht richtig, um Luke Skywalkers Vermächtnis, Integrität und Charakter zu retten."

Über 31.600 Menschen (Stand: 20. Dezember 2017) haben bereits ihre Unterschrift beigesteuert. Der Grund für den Aufruhr ist das (vermeintlich) unrühmliche Ende von Luke Sykwalker im neuen "Krieg der Sterne"-Abenteuer. Erst sorgt der ehemals strahlende Held dafür, dass Ben Solo (Adam Driver) zur dunklen Seite der Macht getrieben wird, dann lebt er als Eremit im letzten Winkel des Universums und predigt den Niedergang der Jedi, bevor ihn die Kraftanstrengung einer intergalaktischen Astral-Projektion das Leben kostet.

Dabei ist Lukes Schicksal ein integraler Bestandteil jenes neuen "Star Wars"-Spirits, der die große Stärke von Episode VIII ausmacht. Trotz epischer Optik und Ehrung diverser "Krieg der Sterne"-Traditionen gelingt es dem Film, mit dem altbackenen, von Grauzonen und Interpretationsspielräumen befreiten Gut/Böse-Gegensatz zu brechen, der den Kampf zwischen Jedi und Sith seit jeher bestimmt hat.

"Star Wars VIII" ist menschlicher, aufwühlender und näher am Leben (soweit das einer weit, weit entfernten Galaxie möglich ist) als sämtliche Episoden zuvor. Manch ein Fan hätte offenbar aber lieber ein weiteres Märchen serviert bekommen. Walshs Petition endet nicht von ungefähr mit den Worten "Lasst uns unsere Helden behalten".

Reys Eltern und Snoke

Die Entwicklung des Luke Skywalker ist für viele Fans jedoch nicht der einzige Stein des Anstoßes. Die Enthüllung von Reys Eltern (gewöhnliche Schrottsammler ohne Verbindungen zur Skywalker- oder einer anderen relevanten Blutlinie) und die unzeremonielle "Entsorgung" von Supreme Leader Snoke (mitten im Film entzwei geschnitten, ohne Hinweis auf seine wahre Identität) erzürnten zahlreiche "Krieg der Sterne"-Jünger. Im Gespräch mit der "LA Times" verteidigte Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson diese Entscheidungen.

Snokes Hintergrund war für die Story einfach zu unwichtig, um im Film aufgegriffen zu werden. "Rey kümmert es nicht wirklich, wo er herkommt", erklärte Johnson, "hätte er also in einer ihrer Szenen eine Pause eingelegt und einen 30-Sekunden-Monolog darüber gehalten, dass er [Darth] Plagueis [der Sith-Mentor des Imperators, Anm.] oder wer auch immer ist, dann hätte Rey geblinzelt und verwirrt ausgesehen, und die Szenen wäre einfach weitergegangen... und wir hätten sie am Ende im Schneideraum entfernt, weil es derzeit belanglos für die Story ist."

Vielleicht wird Episode IX hier noch eine (späte) Antwort liefern. "Ich sage nicht, dass es nicht interessant wäre - sie könnten das im nächsten Film oder sonstwo aufgreifen", so Johnson.

Der Filmemacher offenbarte auch, warum er Reys Eltern keinen Promi-Status zugestand: "Es fühlte sich richtig an, das so zu machen, weil es [die Tatsache, dass ihre Eltern Nobodys waren, die sie als Sklavin verkauften, Anm.] das Schlimmste ist, mit dem man sie konfrontieren könnte. Es wäre einfach sie durch ein 'ja, so passt du in diese Geschichte - weil ein Elternteil der und der ist!' zu definieren. In diesem Moment, als es Kylo möglich ist, [Reys Herkunft] als Waffe zu benutzen, um das zu bekommen, was er will, das fühlte sich nach der Option mit dem größten dramatischen Potential an."

Bleibt zu hoffen, dass Disney und Lucasfilm nicht doch noch zurückrudern und Rey einen bekannten Jedi- oder Sith-Vorfahren verpassen...

(lfd)