Oberösterreich
Noch teurer? So viel kostet dich Tanken 2023 wirklich
Diesel und Benzin werden jetzt noch teurer. Eine ÖAMTC-Expertin erklärt "Heute" , warum das so ist. Und gibt einen Ausblick auf 2023.
Aufatmen an den Zapfsäulen: Derzeit zahlt man an den heimischen Tankstellen zirka 1,80 Euro für einen Liter Diesel. Zum Vergleich: Im Oktober kostete er noch durchschnittlich 2,034 Euro. Doch langfristig ist mit keiner Entspannung bei den Spritpreisen zu rechnen.
Der Dieselpreis dürfte in den kommenden Monaten sogar auf rund 2,50 Euro klettern. Das berichtete Bernd Zierhut, Obmann der Fachgruppe Energiehandel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, gegenüber "Heute".
"Haben keine Glaskugel"
Und was denken die Verkehrsclubs, wie sich die Preise für Diesel und Benzin in nächster Zeit entwickeln werden? "Heute" hat mit Nikola Junick, Verkehrswirtschaftsexpertin des ÖAMTC, gesprochen.
"Wir haben keine Glaskugel. Aber der Preisunterschied zwischen Diesel und Super geht in die richtige Richtung. Er ging von maximal 30 Cent auf 18 Cent runter."
Die CO2-Steuer ist als Betrag pro Tonne eingerichtet. Durch den höheren CO2-Gehalt des Diesels sorgt diese Steuer dafür, dass der Preis stärker steige als der für Benzin. Die Regierung hat einen "Preisstabilitäts-Mechanismus" beschlossen. Er bewirkt, dass die CO2-Bepreisung im kommenden Jahr nicht von 30 auf 35 Euro je Tonne steigt. Es sollen nur 32,50 Euro sein, sagt die ÖAMTC-Expertin.
Wegen der zusätzlichen CO2-Steuer erhöht sich der Liter-Preis für Diesel vergleichsweise gering: statt 1,5 Cent um 0,75 Cent. Bei Benzin ist es ähnlich: Statt um zirka 1,4 Cent um 0,7 Cent.
Je 50-Liter-Tank macht die Steuer nun also insgesamt 4,90 Euro (Diesel) bzw. 4,45 Euro (Benzin) aus. Das bestätigte auch das Klimaschutzministerium von Leonore Gewessler auf "Heute"-Anfrage.
Unterschiedlich besteuert
Die Abgaben seien "unterschiedlich", nennt Junick die Gründe für die abweichenden Spritpreise: "Diesel wird niedriger besteuert. Allerdings wurde die Diesel-Besteuerung seit 2004 stärker angehoben als für Benzin." Darüber hinaus argumentiere die Mineralöl-Industrie mit den höheren Transportkosten. Außerdem werde Diesel zu zwei Dritteln importiert und generell mehr verbraucht als Benzin.
Neben der Mineralölsteuer sei auch die am 1. Oktober eingeführte CO2-Bepreisung ein Grund für erhöhte Spritkosten: Dadurch wurde der Liter Diesel um neun Cent (inklusive Mehrwertsteuer) und der Liter Benzin um rund acht Cent teurer. Junick verweist auf eine NDR-Reportage, die Anfang November Verstörendes an den Tag brachte: Diesel-Preise seien künstlich in die Höhe getrieben worden.
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