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"Niki Lauda verbot mir, im Flugzeug zu pinkeln"
21 Jahre lang war Niki Lauda Formel-1-Experte bei RTL. Jetzt plaudert sein Kollege Florian König die lustigsten Episoden aus.
Niki Lauda machte beim letzten Formel-1-Rennen der Saison in Abu Dhabi Schluss mit RTL. Nach 21 Jahren. Lauda verzichtet auf rund eine Million Euro Jahresgage.
"Jetzt kommt was Extremes"
RTL-Moderator Florian König, der mit Lauda seit 1996 die Formel-1-Rennen analysierte, war geschockt: "Ich merkte gleich, jetzt kommt was Extremes. Niki hat vorher tief ein- und ausgeatmet. Das tat er sonst nie. Er erwischte mich in diesem Moment ein bisschen auf dem falschen Fuß. Aber jetzt mit etwas Abstand muss ich sagen: größter Respekt", erinnert sich König in der "Sport Bild".
Das überraschte am meisten an Lauda
König hat bei RTL viel erlebt mit Lauda. 1996 beim Grand Prix in Australien analysierten sie ihr erstes Rennen gemeinsam. "Ich hatte unheimliche Ehrfurcht vor ihm. Da war der Unfall am Nürburgring, der Absturz mit vielen Toten bei seiner Airline und so weiter. Den hat er mir aber schnell genommen, weil er ja doch ein umgänglicher Typ ist. Keiner der Superstar-Allüren hat."
Was König am meisten an Lauda überraschte: "Wie klar und teilweise emotionslos er Entscheidungen trifft, wie strukturiert er denkt. Obwohl er ja überhaupt kein emotionsloser Mensch ist."
Die orangefarbene Unterhose
Bei der schönsten Lauda-Anekdote muss König schmunzeln.
"Ich bin mal mit ihm zurückgeflogen aus der Türkei nach Wien. Ich musste dringen und fragte: ,Hast du eine Toilette im Flugzeug?', und er meinte: ,Ja, aber die ist nicht zum Benutzen.' Wieso? ,Das nervt immer so, die zu reinigen.' Und dann hat er mich verdonnert, am Rasen neben der Landebahn mein Geschäft zu erledigen. Und da ist natürlich die Sache mit seiner offenen Hose. In der ersten Sendung blitzen da irgendwie so orangefarbene Boxershorts durch, und ich war mir nicht so sicher, ob das jetzt die Unterhose war. Aber das war sie. Ich hab ihn dann gebeten, die Hose doch zuzumachen. Dann hat er mir erklärt: Das gibt es nicht. Er hat den unteren Knopf offen gelassen, und das ist bis heute so geblieben."
(Heute Sport)