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"Mutter aller Bomben": Abwurf ein Fehlschlag?

Heute Redaktion
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"Es war die richtige Waffe für das richtige Ziel", sagte das US-Militär am Freitag. Doch laut Einheimischen hatte der IS die Gegend schon lange verlassen.

Während die USA den einzigartigen Abwurf der weltweit größten nicht-atomaren Bombe mit dem klingenden Spitznamen "Mother Of All Bombs" als vollen Erfolg feierten, zeichneten die Augenzeugenberichte der Bewohner ein ganz anderes Bild.

General John W. Nicholson, der Kommandant der in Afghanistan stationierten US-Armee, gab am Freitag eine offizielle Stellungnahme. "Es war die richtige Waffe, für das richtige Ziel!", so der hoch dekorierte Soldat. Die GBU-43, wie die eigentliche Bezeichnung der Bombe lautet, wurde speziell entwickelt um Höhlen- und Tunnelsysteme zu zerstören, die Terrorgruppen wie dem IS als Schutz dienen. "Es wird für den IS keine Zuflucht in Afghanistan geben", so der General.

Der IS habe die Region terrorisiert, Ehefrauen und Töchter entführt und die älteren Einwohner enthauptet, beschrieb General Nicholson die Lage in der Gegend gegenüber Journalisten bei seiner Pressekonferenz.

Bei dem beispiellosen Angriff sollen ersten Angaben zufolge 36 Kämpfer der Terror-Miliz getötet worden sein. Attaullah Khogyani, der Sprecher der afghanischen Provinzialregierung notierte am Freitag die Todeszahl mit 82 Opfern.

Videos zeigen den Moment der Mega-Explosion

Nach dem zerstörerischen Abwurf der "Mutter aller Bomben" sind auf Twitter Videos aufgetaucht, die die Explosion zeigen sollen.

Hatte der IS die Region schon aufgegeben?

Die Wucht der Explosion war kilometerweit zu spüren, so Einheimische – der Feuerball war in der ganzen Region zu sehen. Weit um das Zielgebiet gingen Fensterscheiben zu Bruch und Häuserwände bekamen Risse. "So etwas habe ich noch nie gehört. Es war furchteinflößend", beschrieb ein Einheimischer den Moment der Explosion.

Ein Journalist des "Wall Street Journal" twitterte aus der Krisenregion: Die Einwohner sagten mir, dass die Gegend schon lange nicht mehr von den Kämpfern des Islamischen Staats (IS) kontrolliert wurde."

Bislang wurde den wartenden Medienvertretern noch der Zugang in die Krisenregion verweigert. Nach offiziellen Angaben durch das US-Militär und die afghanischen Behörden soll es keine zivilen Opfer gegeben haben.



(rcp)