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"Life Guidance": Fritz Karl kämpft gegen das System

Alexander, Mitglied der leistungstragenden Mittelschicht, rebelliert in der Welt des perfekten Kapitalismus.

Heute Redaktion
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Der dystopische Sci-Fi-Thriller "Life Guidance", unter der Regie von Ruth Mader, spielt in der nahen Zukunft, "in einer Welt des perfekten Kapitalismus". Die Gesellschaft wird von einer Schicht an sogenannten Leistungsträgern getragen, von fröhlich-motivierten Menschen einer lichten, transparenten, perfekt funktionierenden Mittelschichtwelt. Erfolg und Funktionalität sind die einzigen Dinge, die in dieser alternativen Welt zählen.

Eigentlich hat Alexander Dworsky (Fritz Karl) alles was man sich nur wünschen kann: Einen tollen Job im Finanzsektor, eine perfekte Ehefrau (Katharina Lorenz), ein perfektes Haus und einen wunderbaren, jungen Sohn. Aber irgendwas scheint nicht zu stimmen und das merkt auch der Gutachter (Martin Zauner) von der Firma "Life Guidance", der eines Tages die Familie überraschend besucht.

Er will, dass Alexander "ein besserer Mensch" wird und schickt ihm einen Agenten aus der Firma. Alexander weigert sich jedoch mit "Life Guidance" zu kooperieren, und versucht stattdessen mehr über die Agentur zu erfahren. Dabei stößt er auf die sogenannten "Minimumbezieher", die mit Tabletten ruhig gestellt werden. Je mehr Alexander über die Agentur herausfindet, desto mehr tritt ihm das Grauen des Systems entgegen ...

Spannungsbogen fehlt

Regisseurin Ruth Mader zeigt uns in starren, stilisierten kühlen Bilder eine inhumane Kontrollgesellschaft, in der alles überwacht wird; sogar Träume werden digital abgespeichert. Wer mit dem Life Guidance nicht kooperiert und sich zur Wehr setzt, wird damit unter Druck gesetzt.

Eigentlich ein schrecklicher Gedanke, wenn diese Welt tatsächlich irgendwann einmal existiert. Trotzdem schockiert der Film nicht. Der Story fehlt ein Spannungsbogen, irgendwas, was einen gebannt den Film verfolgen lässt.

Schwache schauspielerische Leistung

Auch schauspielerisch funktioniert der Film nicht. Die Darbietung wirkt kühl und künstlich, fast schon theatralisch. Weder Protagonist Alexander noch die anderen Figuren erzeugen Empathie beim Zuschauer. Warum Alexander plötzlich gegen das System, rebelliert, wird nicht klar.

Eine plötzliche Wendung in der Handlung gegen Ende des Films setzt vor allem auf den Schockeffekt, relativiert dadurch jedoch die eigentliche Botschaft des Films. Fazit: Die Idee ist gut, aber die Umsetzung schwach. Dadurch wirkt der Film oft langatmig und verwirrend. Schade eigentlich.

"Life Guidance" kommt am 12. Jänner in die österreichischen Kinos. (LM)